Übergeordnetes Ziel des "Schall alpha ventus"-Projekts war die Erforschung und die Offshore-Erprobung der Schallminderungsmaßnahme "gestufter Blasenschleier" bei der Gründung einer Windenergieanlage im Offshore-Testfeld alpha ventus in der Nordsee. Das auch als "Kanadisches Modell" bezeichnete Schallminderungskonzept besteht aus mehreren Düsenrohrringen, die auf verschiedenen Ebenen in der Wassersäule um den Rammpfahl installiert werden. Beim Befüllen der Düsenrohre mit Druckluft wird ein Blasenschleier erzeugt, der den Rammpfahl umhüllt und somit den emittierten Schall dämpft. Nach einer kurzen Beschreibung der Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen im Forschungsvorhaben wird ausführlich die Konzeption und die Umsetzung der Schallminderungsmaßnahme gestufter Blasenschleier" erläutert. Das Konzept sah vor, den unteren Teil des Systems (je 4 Ebenen) an zwei der drei Rammpfahlführung des Tripods in Eemshaven vorzuinstallieren. Der obere Teil des Systems (je 6 Ebenen) wurde als mobile Systeme konzipiert, die unabhängig vom Tripod in eigens dafür gebauten Transportrahmen zum Testfeld gebracht wurden. In einer Stauwasserphase sollten die mobilen Systeme mit Tauchern mit den vorinstallierten Systemteilen verbunden werden. Aufgrund einer wetterbedingten, sicherheitsrelevanten Projektentscheidung wurden die mobilen Systeme nicht eingesetzt. Die Vorabinstallation der unteren Ebenen des "gestuften Blasenschleiers" an Land hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen und sollte in zukünftigen Konzepten für Schallminderungsmaßnahmen bedacht werden. Nach der Beschreibung der wichtigsten schalltechnischen Messgrößen und der Bedingungen am Standort der Erprobung werden die einzelnen Schalldruckmessungen an den unterschiedlichen Messpositionen beschrieben. Wegen der starken Richtungsabhängigkeit der Schallminderungswirkung von der Gezeitenströmung wurden Messungen in jeweils 500 m Entfernung in westlicher und östlicher Richtung durchgeführt. Weitere Messungen fanden in 2,4 km und 17,5 km Entfernung statt. Um die Dämpfungswirkung der beiden unteren Teilsysteme zu bestimmen, wurde die Druckluftversorgung aus- und wieder eingeschaltet. Als Ergebnis ist festzustellen, dass die schallmindernde Wirkung in Strömungsrichtung 13 dB (SEL) bzw. 14 dB (Lpeak) und entgegen der Strömung 1,6 dB (SEL) bzw. 0,3 dB (Lpeak) betragen hatte. Kurz vor Erreichen der finalen Rammtiefe wurde die Druckluftversorgung ein weiteres Mal abgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt war die Schallminderung in Strömungsrichtung 10,4 dB (SEL) bzw. 12 dB (Lpeak) und entgegen der Strömung 3,7 dB (SEL) bzw. 4,9 dB (Lpeak). Insgesamt ist festzustellen, dass die Schallminderung umso größer ist, je mehr Luftblasen sich zwischen Emissions- und Immissionsort befinden. Abschließend wird die Wirkung des "gestuften Blasenschleiers" mit anderen Blasenschleierrealisierungen aus der Literatur und den vom Umweltbundesamt (UBA) sowie dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) definierten Grenzwerten für Rammschall (160 dB re 1 µPa für den SEL und 190 dB re 1 µPa für den Lpeak in 750 m Entfernung) verglichen.
Erforschung der Schallminderungsmaßnahme "Gestufter Blasenschleier (Little Bubble Curtain)" im Testfeld alpha ventus ("Schall alpha ventus"). Abschlussbericht. Berichtszeitraum: Teil A: 06.03.2009 - 31.01.2010. Teil B: 15.02.2009 - 31.12.2009
2010
79 Seiten, 40 Bilder, 9 Tabellen, 10 Quellen
Report
German
Testfeld >> Alpha Ventus << liefert überraschend gute Ergebnisse
Online Contents | 2012
Online Contents | 2010
British Library Online Contents | 2010