Kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe zählen als hoffnungsvolle Materialien der Automobilindustrie. Noch erweisen sich Material und Fertigungsverfahren als zu teuer für einen Großeinsatz, so dass sich für Forscher ein breites Betätigungsfeld ergibt, wobei auch Verfahren aus der Textil-, Kunststoff- und Metallbranche zu neuen Fertigungsketten zusammengebracht werden sollen. Das Material wird als kunstvoll verwebtes Bündel aus tausenden hauchdünner Filamente und eingebettet in Duro- oder Thermoplaste zu Bauteilen verarbeitet, deren Stabilität es mit Stahl bei wesentlich geringerem Gewicht aufnehmen kann. Damit gelten kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK) als Automobilwerkstoff der Zukunft und werden bei BMW und VW erforscht. Eine Top-Adresse dieser Forschung ist das Institut für Verbundwerkstoffe (Kaiserslautern). Nähmaschinen und Wickelautomaten bilden Prozessketten mit Umformpressen und Schweißrobotern. Textil-, Kunststoff- und Metallverfahren wachsen zu industriellen Fertigungsketten zusammen. Sensoren überwachen jeden Prozessschritt und sammeln so Daten für immer genauere Simulationen. Organobleche bestehen aus mehreren Schichten von Fasergewebe und Kunststofffolien. Über Zusätze zu den Folien kann man die Eigenschaften genau einstellen: leitend, magnetisch, hart oder elastisch. Werkzeug und Thermoplast-Folien des Organoblechs sollen nicht verkleben. Um ein Anhaften am Werkzeug zu vermeiden, experimentiert man mit Trennblechen. Zum Einsatz kommt eine parallel geregelte 800-t-Presse. Weitere Probleme und angestrebte Lösungen werden aufgezeigt.
Leichtbau: Forschung geht in industrielle Fertigung über
Light construction: Research turns into industrial production
VDI-Nachrichten ; 68 , 11 ; 3
2014
1 Seite, 2 Bilder
Article (Journal)
German
Leichtbau verändert industrielle Strukturen
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