Für die Vorhersage der Zukunft der Mobilität und künftiger Mobilitätskonzepte ist ein wichtiger Aspekt die Analyse der Lebensphasen der Nutzer von Fahrzeugen und deren Einfluss auf die Mobilitätsbedürfnisse. In Großstädten haben Budgetgründe und Transportalternativen (Fahrrad, ÖPNV) zur Abnahme der Zahl der 18- bis 24-Jährigen, die täglich Auto fahren, von 2002 bis 2008 um 12% geführt. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der PKW-Nutzer in der Altersgruppe über 65 Jahre um 16% zu, und der Anteil der von ihnen mit dem Auto erledigten Wege stieg um 45%. Großstädtische junge Erwachsene kaufen jedoch oft ein Auto, wenn sich in der Familie Kinder einstellen. Neue Mobilitätskonzepte wie das Carsharing bedeuten heute für viele Menschen noch einen zu großen Verzicht auf Bequemlichkeit. Der Anteil an den täglichen Wegen, die mit Carsharing-Fahrzeugen erledigt werden, liegt aktuell im Promillebereich. Die zögerliche Veränderung des Mobilitätsverhaltens liegt u. a. an den ländlichen Regionen, wo weit über die Hälfte der Bevölkerung grundsätzlich Auto fährt. In Großstädten wählen dagegen etwa zwei Drittel der Bewohner für jeden Weg das passende Verkehrsmittel. Es wird prognostiziert, dass der steigende Anteil von Senioren an der Bevölkerung den PKW-Verkehr stärken wird. Wenn diesem Trend entgegengewirkt und der Wandel der Mobilität beschleunigt werden soll, sind neue Mobilitätsangebote erforderlich, die die Situation in ländlichen Gebieten und die älterer Menschen und außerdem generations- und regionenübergreifend auch die Bedürfnisse von weniger technikbegeisterten Zielgruppen berücksichtigen.
Mobilität der Zukunft - bedürfnisorientiert statt technikfixiert
Internationales Verkehrswesen ; 65 , 3 ; 54-56
2013
3 Seiten, 5 Bilder, 10 Quellen
Article (Journal)
German
Mobilität der Zukunft — Bedürfnisorientiert statt technikfixiert
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