Unter der Bezeichnung "Megacity Vehicle" hatten die Ingenieure von BMW ihr erstes Elektroauto konzipiert. Das Ergebnis ist der BMW i3, der mit modernem Elektroantrieb und ultraleichter Carbon-Karosserie voraussichtlich im November auf den Markt kommt. Der Wagen ist nicht lediglich ein simpel elektrifiziertes Serienfahrzeug. Vielmehr wurde er von Grund auf neu konzipiert, was durch seine neuartige, aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigte Karosserie unterstrichen wird. Der BMW i3 bietet innen bequem Platz für bis zu vier Insassen. Innerhalb der BMW Group wurde ein Hybrid-Synchron-Elektromotor mit einer Leistung von 125 kW sowie einem maximalen Drehmoment von 250 Nm entwickelt. Für die tägliche Fahrt ist jedoch die enorme Elastizität des Elektroantriebs wichtig, mit dem der BMW i3 in 4,9 s von 80 auf 120 km/h beschleunigt. Dank der gezielten Optimierung verfügt der rund 50 kg schwere Elektromotor nicht nur über einen hohen Wirkungsgrad, sondern gleichzeitig über einen breiten Leistungsbereich. Die Kraftübertragung erfolgt über ein einstufiges Getriebe. Dank harmonischer Achslastverteilung im Verhältnis 50:50 besitzt der über die Hinterräder angetriebene Wagen eine neutrale, sichere Straßenlage, zumal auch die üblichen Assistenzsysteme zum Einsatz kommen. Aus Effizienzgründen ist die Höchstgeschwindigkeit jedoch auf 150 km/h beschränkt. Die aus Lithium-Ionen-Akkus bestehende Speichereinheit wiegt 230 kg und setzt sich aus acht Modulen mit jeweils zwölf Einzelzellen zusammen, die gemeinsam eine Energiemenge von 22 kWh zur Verfügung stellen. Der Wagen verfügt über ein System zur Rekuperation. BMW nennt dies "Ein-Pedal-Steuerung". Das Rekuperationssystem ist so ausgelegt, dass bei niedrigen Geschwindigkeiten eine starke Bremswirkung generiert wird, bei hohen Geschwindigkeiten hingegen ein möglichst effizientes "Segeln" möglich ist. In der leichten CFK-Karosserie steckt reichlich Ingenieurswissen, denn die Herstellung solcher Bauteile war bislang aus Kostengründen für Serienfahrzeuge nicht denkbar. Mit dem neu entwickelten RTM-Verfahren (Resin-Transfer-Molding = Harzinjektionsverfahren) gelang jedoch der Durchbruch zu einer kostengünstigen Großserienfertigung. Im Alltag verspricht der Autobauer für den i3 eine Reichweite von 130 bis 160 km. Aktiviert der Fahrer den Eco-Pro-Modus, erhöht sich die Reichweite um 20 km. Im Eco-Pro+-Modus steigt die Reichweite um weitere 20 km. Um dem Wagen einen möglichst großen Aktionsradius zu gestatten, wurde auch die technische Peripherie neu konstruiert. Selbst die schmalen Reifen sind mit ihrer Größe von 155/70 R19 hinsichtlich größtmöglicher Effizienz ausgewählt. Alternativ gibt es die Möglichkeit, den i3 mit einem Reichweitenverlängerer (Range Extender REx) auszustatten, womit die Reichweite auf 300 km steigt. Hierbei lädt während der Fahrt ein an der Hinterachse montierter 650-ccm-Zweizylinder-Benzinmotor mit 25 kW aus dem BMW-Motorradprogramm den Lithium-Ionen-Akku. Der 9-l-Tank ist im Frontbereich untergebracht, rund 100 zusätzliche Kilometer sind damit laut Aussage von BMW möglich. Auf den Markterfolg des BMW i3 sind nicht nur die hauseigenen Marktstrategen gespannt. Denn in der Branche wird der Preis von rund 35 000 Euro zwar als Kampfpreis angesehen, doch bleibt er dennoch für viele Autofahrer nicht bezahlbar.


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    Title :

    Vorsprung durch Technik. BMWs Elektroauto i3 steht vor der Markteinführung


    Additional title:

    Vide margin by means of technology. Commercial launch of the electric automobile i3 of BMW


    Contributors:

    Published in:

    Krafthand ; 86 , 17 ; 78-81


    Publication date :

    2013


    Size :

    4 Seiten, 5 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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