Forscher der Technischen Hochschule Regensburg aus den Fakultäten Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau entwickeln seit 1,5 Jahren ein Konzept zur "Segelenergie". Dabei wird die Windkraft auf See nicht nur zum Antrieb des Schiffs genutzt, sondern auch zur Produktion von Strom und Speicherung als Kraftstoff. Vorteile sind, dass die Schiffe dorthin fahren können, wo die Windausbeute maximal ist und damit die Stromproduktion auch und dass diese mobilen Windstromgeneratoren draußen vor der Küste kreuzen und niemanden stören. Technisch und wirtschaftlich wird sich das Verfahren lohnen, doch sind noch eine Vielzahl von Einzelkomponenten aufeinander abzustimmen: vollautomatisch bedienbare Segel aus Kunststoffgewebe, Turbinen aus der Wasserkraft in Form von Flettner-Rotoren, Elektrolyse und Speichersysteme aus der Spritherstellung mit überschüssigen Erneuerbaren-Energien-Strom an Land. Da die Umwandlungskette vom Wind auf dem Ozean bis hin zum Brennmaterial fürs Energienetz lang ist, sind die Verluste auch hoch. Für ein 90 m langes Energieschiff mit einer 2 MW-Elektrolyseanlage liegt der Wirkungsgrad je nach Art des Kraftstoffs bei ungefähr 30%. Da der Wind jedoch im Überfluss vorhanden ist, liegt der Erfolg des Verfahrens allein bei der Wirtschaftlichkeit, also dem Preis, den es kostet, Wasserstoff oder Methan mit Segelenergie herzustellen. Auf politischer Ebene kommt noch die Entwicklung des Erdölmarkts und die Entwicklung des europäischen CO2-Markts hinzu.
Spritfabriken unter Segel
Neue Energie. Magazin für erneuerbare Energien ; 23 , 9 ; 54-61
2013
6 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
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