Anhand des Widerstandspunktlötens soll versucht werden, Wege aufzuzeigen, nicht geregelte Fügeprozesse für den Bereich des Schienenfahrzeugbaus zu qualifizieren. Es werden Lösungen zum Widerstands-Punktlöten vorgestellt, die dem Ziel einseitig "unsichtbarer" Verbindungen sehr nahe kommen. Dem Lötprozess vorgelagert ist eine schneidend-umformende Lot-Depot-Erzeugung unter Verwendung modifizierter Clinchtechnik oder eine Ultraschalllotapplikation zum stoffschlüssigen Anbinden des Lots im kalten Zustand. Für die Lotdepots wurde ein Geräte-Prototyp geschaffen, der subjektive Einflüsse weitgehend ausschließt, für die Lotapplikationen wird eine Ultraschallschweißmaschine genutzt. Auswechselbare Werkzeuge sichern eine Anpassung der Lot-Abmessungen an die Blechdicke, Blechfestigkeit und unterschiedliche Flanschbreiten. Für die Lotdepoterzeugung mit modifizierter Clinchtechnik wird der Blechdickenbereich 0,8 bis 3,0 mm beherrscht. Dabei werden statische Festigkeiten wie beim Punktschweißen und höhere Schwingfestigkeiten erreicht. In Anlehnung an das Punktschweißen mit Punktdurchmessern von 5*Öt werden in Abhängigkeit von der Blechdicke abgestufte Depotgrößen bis 9×9 angewendet. Das noch junge Verfahren der Lotapplikation mittels Ultraschallschweißen bietet die Möglichkeit, unabhängig von der Blechdicke, Lote zu applizieren. Es lassen sich die Erkenntnisse zur Dimensionierung der Lotapplikationen aus den Untersuchungen zur modifizierten Clinchtechnik übertragen. Vorteilhaft ist, dass sich auch Lotringe oder ähnlich dimensionierte Formteile applizieren lassen. Die vorgestellten Verfahren ermöglichen Fügeverbindungen mit ähnlichen Eigenschaften des Punktschweißens jedoch mit deutlich reduzierter Oberflächenbeeinflussung zu realisieren.
Qualifizierung neuer nicht geregelter Fügeprozesse im Schienenfahrzeugbau am Beispiel des Punktlötens
2011
6 Seiten, 12 Bilder, 18 Quellen
Conference paper
German
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