Der neue Sicherheitsstandard ISO 26262 fordert bei der Sicherheitsanalyse die Bewertung der Sicherheit von Fahrerassistenzsystemen nach der Auftretenswahrscheinlichkeit einer bestimmten Verkehrssituation, dem resultierenden Schadensausmaß und der Kontrollierbarkeit des Fahrers. Im Beitrag soll aus systemtheoretischer Sicht geklärt werden, ob der normative Rahmen adäquate Annahmen für den Fahrer und die Auslegung von Fahrerassistenzsystemen annimmt. Im Beitrag wird zuerst die Sichtweise der ISO 26262 auf den Regelkreis Fahrer-Fahrzeug-Umwelt betrachtet. Dabei wird auf die Punkte normgerechter Fahrer und normgerechte Fahrerassistenz eingegangen. Es wird gezeigt, dass die normativen Annahmen inadäquat sind und die Auslegung von FAS überdacht werden muss. Dazu folgt eine systemtheoretische Betrachtung, die ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge erlaubt. Eine Trajektorie wird im Geschwindigkeits-Weg-Diagramm konstruiert, anhand derer unterschiedliche globale Systemzustände dargestellt werden können. Die Stamp/Stpa (system theoretic accident model and processes/systems theoretic process analysis) wird als geeignete Methode zur modellbasierten Darstellung und Analyse im Rahmen der ISO 26262 angewandt. Im Ergebnis zeigt sich, dass kein am Fahrprozess beteiligter Regler das System in einen gefährlichen Zustand bringen darf, d.h. alle Systemeinstellungen und Annahmen dazu beitragen müssen, das Unterschreiten eines Sicherheitsabstands zu vermeiden.
Modellbasierte Analyse der Auslegung von Assistenzsystemen
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 115 , 1 ; 76-82
2013
7 Seiten, 7 Bilder, 11 Quellen
Article (Journal)
German
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