Es wurde an der RWTH Aachen ein batterieelektrisch betriebener Minibus aufgebaut, um im Rahmen des Projekts SmartWheels das Potenzial von Elektrofahrzeugen im ÖPNV darzustellen. Dazu wurde ein auf einem Mercedes-Benz Sprinter City 65 basierender Versuchsträger aufgebaut und ein Batteriesystem und eine Schnellladevorrichtung entwickelt. Der Dieselmotor und das Automatgetriebe des Serienfahrzeugs wurden entfernt und ein Hybridsynchronmotor sowie ein einstufiges Planetengetriebe eingebaut. Die Batterie besteht aus zwei gleich großen Blöcken, in ihrem Kreislauf ist ein PTC-Element verbaut, das die Batterie bei niedrigen Temperaturen erwärmt und den Innenraum aufheizen kann. Außerdem gibt es einen Zusatztank mit 30 Liter Fassungsvermögen, um die Reichweite auch bei höherem Heizbedarf beizubehalten. Das Fahrzeug hat eine Höchstgeschwindigkeit von 74 km/h. Die Hochvoltbatterie kann an einer handelsüblichen Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Für eine Schnellladung wurde eine zweipolige Buchse verbaut, die dem CHAdeMO-Standard entspricht und Ladeleistungen von bis zu 65 kW bei 400 V Gleichspannung ermöglicht. Dann dauert die Ladung nur 45 Minuten anstatt 12 h. Testfahrten zeigten, dass damit die üblichen Tagekilometerleistungen von Stadtbuslinien erreicht werden können. Auch bei Überlandlinien können bei entsprechender Ladung trotz Höhenprofils mehr als 400 km innerhalb von 18 Stunden erreicht werden. Gleichzeitig können hohe Einsparungen bei den Energiekosten erzielt werden, ebenso wie bei den CO2-Emissionen, hier jedoch in Abhängigkeit von der Stromproduktion.
Elektrisch angetriebener Minibus für den ÖPNV
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 114 , 9 ; 652-658
2012
7 Seiten, 5 Bilder, 2 Tabellen, 4 Quellen
Article (Journal)
German
Elektrisch angetriebener Minibus für den ÖNPV
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