Da Erdbeben in Deutschland nur relativ selten und in geringer Intensität auftreten und bisher keine diesbezüglichen Schäden an Gashochdruckleitungen bekannt geworden sind, wurden in den relevanten Auslegungsvorschnften bisher keine Erdbebenlasten berücksichtigt. Die Normenreihe DIN EN 1998 liefert die Grundlage für die Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben. Die für die Auslegung benötigten Randbedingungen werden in nationalen Anhängen beschrieben, wobei sich die Anwendung der Normenreihe (bezogen auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland) auf die ausgewiesenen Erdbebenzonen 1-3 beschränkt. Für den flächenmäßig überwiegenden Teil Deutschlands ist die Auslegung nach der Normenreihe DIN EN 1998 nicht erforderlich, da diese Flächen als Erdbebenzone 0 (Gebiete mit sehr geringer Seimizität) ausgewiesen sind. In DIN EN 1998-1 und DIN EN 1998-4, Anhang B sind Vorgaben für zulässige Grenzzustände, sowie ein vereinfachter Berechnungsansatz hinsichtlich der Berechnung der Verformungen eingeerdeter Rohrleitungen bei dem Auftreten von Erdbebenwellen beschrieben. Dieser Ansatz liefert eine Abschätzung für den oberen Grenzwert der Dehnungen in der Rohrleitung. Unter Zugrundelegung der ungünstigsten Randbedingungen (größte anzunehmende Bodenbeschleunigungen, ungünstigste Baugrund- und Untergrundverhältnisse) ergeben sich Zusatzbeanspruchungen, die deutlich unter den in der Norm angegebenen Grenzwerten liegen. Damit wird der in der Norm geforderte Schadensbegrenzungszustand, der die volle Integrität erfordert, (Tragwerk und die zugehörigen spezifischen Elemente bleiben unter den seismischen Einwirkungen voll funktionsfähig und dicht), erfüllt. Die im Rahmen dieser Ausarbeitung vorgestellte Vorgehensweise beinhaltet vereinfachende Annahmen, die für geradlinig verlaufende, eingeerdete Rohrleitungen konservative Ergebnisse liefert. Für oberirdisch angeordnete Anlagenbauteile und/oder Leitungen innerhalb von Bauwerken. Konstruktionen und Armaturen müssen dem Einzelfall angepasste, gesonderte Betrachtungen angestellt werden. Neben der Schwingungseinwirkung eines Erdbebens können grundsätzlich auch sekundäre Einwirkungen (z.B. Verwerfungen, Geländebrüche, Bodenverflüssigungen) auftreten. Diese sind in Deutschland nur in Ausnahmefällen zu erwarten und müssten dann gegebenenfalls im Rahmen von Einzelgutachten beurteilt werden.


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    Title :

    Beurteilung der Gefährdung von eingeerdeten Gashochdruckleitungen durch Erdbeben in deutschen Erdbebengebieten


    Contributors:


    Publication date :

    2012


    Size :

    4 Seiten, 2 Bilder, 2 Tabellen, 6 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German





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