Das Elektroauto bedeutet für die Automobilindustrie in Österreich wie für andere unmittelbar oder indirekt betroffenen Branchen massive Umwälzungen sowohl hinsichtlich der Wertschöpfungsketten als auch bezüglich der Beschäftigungssituation. In einem öffentlich geförderten Projekt hat die Fraunhofer Austria Research gemeinsam mit dem Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der Technischen Universität Wien diese Auswirkungen qualitativ und quantitativ untersucht. Dazu erfolgten umfangreiche Analysen der Stärken und Schwächen der österreichischen Wirtschaft mit dem Ziel, Potenziale zur erarbeiten und konkrete Handlungsempfehlungen für politische Maßnahmen zur Realisierung dieser Potenziale abzugeben. Als wesentliche Ergebnisse der Studie werden folgende Erkenntnisse festgehalten: von 2010 bis 2030 ist eine Steigerung der österreichischen Wertschöpfung und damit auch Beschäftigung im Bereich der Automobilität von rund 75% bis 80% zu erwarten. Genannt werden Steigerungswerte von 315 Millionen Euro und 3800 Vollzeitbeschäftigten im Jahre 2020 auf etwa 1,23 Milliarden Euro und 14800 Vollzeitbeschäftigten im Jahre 2030. Werden indirekte Effekte berücksichtigt, schlägt sich die Gesamtwirkung der Elektromobilität in einer Wertschöpfung von 2,9 Milliarden Euro und 35600 Vollzeitbeschäftigten nieder. Weitere Steigerungen werden erwartet, wenn die Potenziale hinsichtlich Kompetenz und Marktstellung bestmöglich umgesetzt werden. Umgekehrt wird dank der Kompetenzen österreichischer Unternehmen bei konventionellen Fahrzeugkomponenten bis 2030 kein Beschäftigungsrückgang im Bereich klassischer Fahrzeuge erwartet. Weil über den Betrachtungshorizont hinaus nach 2030 den Wasserstofftechnologien ein hohes Potenzial zugeschrieben wird, wird empfohlen, hier bestehende Kompetenzen auszubauen. Die weiteren Handlungsempfehlungen zielen auf eine Fokussierung und gezielte Förderung von vielfach nutzbaren Komponenten wie Traktionsbatterie, Leistungselektronik, Elektromotor, Karosserie, Wasserstofftank und Verbrennungskraftmaschine, die Forcierung von eindeutigen Rahmenbedingungen, die Berücksichtigung der Elektromobilität in Ausbildungsprogrammen aller Ausbildungsstufen, die Forcierung von europäischen Lösungen und die verstärkte Einbindung in internationale Netzwerke sowie die Berücksichtigung weiterer Potenziale in den Sektoren Zweirad und Nutzfahrzeuge.
Elektromobilität - Chance für die österreichische Wirtschaft. Studie
2011
119 Seiten, 43 Bilder, 27 Tabellen, 66 Quellen
Miscellaneous
German
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