Ablenkung wird als Unaufmerksamkeit auf den Straßenverkehr definiert. Sie betrifft jeden Führer eines Kraftfahrzeugs. Das Fahren selbst verläuft während der Ablenkungsphase oft automatisiert. Ablenkung gehört scheinbar zum Fahren dazu und jeder Versuch, sie aus dem Kopf zu verbannen, scheitert relativ schnell. Die Allianz-AG hat das Thema Ablenkung in ihrer neuesten Sicherheitsstudie "Ablenkung im Straßenverkehr - Die unterschätzte Gefahr" mit Unterstützung des Institutes Mensch Verkehr Umwelt, München und makam Market Research, Wien sehr gründlich und in zahlreichen Facetten analysiert. In dem vorliegenden Artikel wird eine auszugsweise Ergebnisdarstellung der VKU-Redaktion auf Basis der Aussagen vom Autor der Studie formuliert. Der Autor, Dr. Jörg Kubitzki, ist Unfall- und Verkehrssicherheitsforcher beim AZT in München. Ein Ergebnis darin ist, dass etwa jeder zehnte Verkehrsunfall maßgeblich durch ablenkendes Verhalten der Autofahrer verursacht wird. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Verkehrsunfälle ist enorm. Legt man zugrunde, dass sich die Verkehrsunfallkosten im Jahr 2009 in Deutschland auf 30,5 Mrd. Euro beliefen (Kranz & Straube, BASt, 2011), beträgt der Anteil der Ablenkungsunfälle mehr als drei Mrd. Euro. Für die Repräsentativbefragung der Allianz-AG, die im Frühsommer telefonisch in Österreich, der deutschsprachigen Schweiz und in Deutschland durchgefürt wurde, befragte man insgesamt 600 Personen (200 pro Land), wobei alle Geschlechter und Altersklassen anteilmäßig vertreten waren. Steigt man tiefer in die Ausarbeitung von Dr. Kubitki ein, erkennt man die Komplexität der Thematik bereits daran, wie die Begriffe Fahrerablenkung und Aufmerksamkeit wissenschaftlich beleuchtet werden. Spezifische Handlungen des Fahrers während der Fahrt führen zu gut messbaren Auswirkungen beim Fahrer. Doch die messtheoretisch wie messpraktisch saubere Abbildung des Beobachtbaren unter kontrolierten Bedingungen kann noch nicht eine reproduzierbare Aussage über die Vorkommenshäufigkeit liefern. Laut Dr. Kubitzki werden die hier erforderlichen Daten in der Unfallstatistik nicht oder können nicht erhoben werden oder unterliegen methodischen Unzulänglichkeiten. Vor allem das Fahrerverhalten und die Ereignisse in der sogenannten Pre-Crash-Phase zu ermitteln, sei eine Angelegenheit, die verzerrenden Einflüssen der nachträglichen Befragung unterworfen ist. Neben den in dem Artikel beschriebenen Ablenkungsquellen beim Fahren geht die Studie auf viele weitere ein. Darüber hinaus beinhaltet das Werk hinweise und Tipps, wie sich Ablenkung am Steuer eines Kraftfahrzeugs reduzieren lässt.
Allianz-AG veröffentlicht Studie "Ablenkung im Straßenverkehr"
Allianz AG Publishes Study on "Distraction in Road Traffic"
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 50 , 2 ; 66-71
2012
6 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
Allianz AG veroeffentlicht Studie Ablenkung im Strassenverkehr
Automotive engineering | 2012
|Ablenkung im Straßenverkehr und deren Einfluss auf das Fahrverhalten
Catalogue medicine | 2014
|Ablenkung im Straßenverkehr und deren Einfluss auf das Fahrverhalten
GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 2014
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