Das für die Straßenverkehrssicherheit relevante Problem - die richtige Lastverteilung auf der Ladefläche des Fahrzeuges - wird in der Regel nicht erkannt. Welchen Einfluss die richtige oder falsche Verteilung der Last auf die Verkehrssicherheit haben, wird in dem vorligenden Artikel von der Dekra-Niederlassung in Bielefeld analysiert. Seit dem Erscheinen des Handbuchs des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft im Jahr 1997 und seiner Verteilung an Polizeidienststellen hat das Thema "Ladungssicherung" in der Transportwirtschaft für viel Aufregung gesorgt. Die mittlerweile anerkannten Grundbedingungen der Ladungssicherung in der VDI-Richtlinie 2700 lassen sich technisch zusammenfassen auf die zentrale Forderung, dass Ladung unter entsprechenden Beschleunigungseinflüssen auf dem Fahrzeug verbleiben muss, keine Schäden verursachen und das Fahrverhalten des Fahrzeuges nicht negativ beeinflussen darf. Als langjährig erfahrene Unfallanalytiker haben die Sachverständigen von Dekra Bielefeld daher seinerzeit erst einmal geprüft, ob die Beschleunigungsanforderungen realistisch sind und wie sich die Ladung dabei verhält. Vollbremstests und Kurvenfahrten führten dann sehr schnell zu der Frage der Reproduzierbarkeit aufgrund der an den Fahrzeugaufbauten aufgetretenen Mängel. Über Unfälle und Schäden, die sich aufgrund von unzureichend oder nicht gesicherter Ladung ereignet haben, wurde früher vereinzelt berichtet. Hierbei handelte es sich um relativ seltene, teilweise auch schon ältere Fälle. In der jüngeren Vergangenheit sind so gut wie keine entsprechenden Unfälle in der Fachliteratur publiziert worden. Nach wie vor werden in einschlägigen Fernsehsendungen dem Normalbürger bei Polizeikontrollen eine große Zahl vermeintlich unfallgefährlicher Sicherungsmängel unter Einbeziehung der hier tätigen Polizeibeamten vorgeführt. Ladungssicherungsmängel, die tatsächlich als unfallursächliche oder ein Unfallgeschehen beeinflussende Mängel nachgewiesen werden können, sind ganz anders angesiedelt. In dem vorliegenden Artikel sind hierzu aus den letzten Jahren drei Fälle (Unfall mit einem Tanksattelzug, Unfall mit einem Stahltransport-Sattelzug sowie Unfall mit einem Sammeltransport) herausgegriffen. Es handelt sich bei diesen Fällen mit ihren typischen Ursachen und Abläufen um keine seltenen Einzelfälle. Dies zeigen ähnliche Autobahnunfälle, die unfallanalytisch tätige Sachverständige von anderen Dekra-Niederlassungen bearbeitet haben. Die beschriebenen und analysierten Fälle ergeben folgendes Fazit: Der Fahrer ist die verantwortliche Person. Er entscheidet, wie und wo die Ladung unterzubringen und zu befestigen ist. Der Spediteur muss ein richtiges Fahrzeug stellen und Hinweise geben, wie dieses bei Sammelladungen zu beladen ist. Der Velader muss wissen, wie sein Ladegut zu sichern ist, wo es auf der Ladefläche zu platzieren ist und welche Fahrzeuge er dazu benötigt. Können Spediteur und Verlader nur auf Standardfahrzeuge zugreifen, ist es Beider Aufgabe, die Ladungszusammenstellung im Hinblick auf die Lastverteilung zu prüfen.
Unfälle durch fehlerhafte Lastverteilung
Traffic accidents due to imperfect load distribution
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 50 , 2 ; 52-59
2012
8 Seiten, 14 Bilder, 1 Tabelle, 14 Quellen
Article (Journal)
German
Unfaelle durch fehlerhafte Lastverteilung
Automotive engineering | 2012
|Automotive engineering | 1990
|Online Contents | 1995
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Lastverteilung auf Nutzfahrzeugen
Tema Archive | 1985
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