An Bremsanlagen von Pkw werden neben einem kurzen Bremsweg, Ökologie und Sicherheit immer mehr Anforderungen auch hinsichtlich das Komfortverhalten gestellt. NVH beschreibt dabei das gesamte Komfortverhalten hinsichtlich Geräuschen, Vibrationen und Rauigkeit. Typische NVH-Effekte reibungsbasierter Bremsen wie Kalt-Rubbeln, Graunch, Knautschen, Muhen, Quietschen oder Schaben können nach dem Frequenzband und den Betriebsbedingungen klassifiziert werden, in denen die Phänomene auftreten. Ein Unterscheidungskriterium, das wichtig ist, um eine Lösung zu finden, ist die Übertragungsart der Schwingung: Körperschall oder Luftschall. Die NVH-Effekte können zudem nach der Art der Schwingung unterschieden werden: Hier sind eigenresonante und zwangserregte Schwingungen zu unterscheiden. TMD hat den "Structured Approach to Noise Testing" entwickelt, ein Ansatz, mit dem der Bremsbelag auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt werden kann. Dazu wird zunächst eine Modalanalyse durchgeführt, eine Betriebsschwingungsanalyse mit einem scannenden Laservibrometer ergänzt diese. Damit kann das Fahrzeugsystem beschrieben werden und zielgerichtete Maßnahmen zur Geräuschoptimierung entwickelt werden. Parallel zu den genannten Analysen findet eine Finite-Elemente-Simulation statt, um die Geräuschphänomene hinsichtlich der räumlichen Verformung und Schwingungen zu visualisieren, die messtechnisch kaum umsetzbar sind. Bei TMD werden bei der Belagsentwicklung Primärmaßnahmen untersucht (Belaggeometrie, Reibmaterial, Zwischenschicht), NVH-relevante Maßnahmen, die in direktem Zusammenhang mit den Kernbestandteilen des Bremsbelags stehen. Sekundärmaßnahmen zur Geräuschminderung können zum Beispiel Dämpfungsbleche sein.
Simulative NVH-Entwicklung von Bremsbelägen
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 113 , 12 ; 934-938
2011
5 Seiten, 5 Bilder, 6 Quellen
Article (Journal)
German
INDUSTRIE - FAHRWERK - Simulative NVH-Entwicklung von Bremsbelägen
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|Bremssystemunabhangige Untersuchung von Bremsbelagen
British Library Conference Proceedings | 2012
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