Die hohe aktive und passive Sicherheit der Fahrzeuge bleibt ein zentraler Pfeiler der Unternehmensphilosophie von Volvo. Sowohl in Deutschland als auch in Schweden gibt es durch das ständig steigende Verkehrsaufkommen immer mehr Unfälle mit Fußgängern. Um den selbst gestellten Sicherheitsanspruch zu unterstreichen, präsentierten die Verantwortlichen die jüngst eingeführten Modelle Volvo S60 und V60 mit dem in seiner Funktion erweiterten Abstandsregeltempomaten 'City Safety'. Die technische Basis des Sicherheitssystems bildet das hauseigene Geschwindigkeits- und Abstandsregelsystem 'ACC' (Automatic Cruise Control) mit Bremsassistent 'Pro' und Notbremsfunktion, das mit den neuen technischen Komponenten der Fußgängererkennung kombiniert wurde. Fufgänger ab einer Größe von 80 cm (Kinder) können damit erkannt werden. Technisch unterscheidet sich das weiterentwickelte System von den bekannten Abstandsregeltempomaten und automatischen Bremssystemen vor allem durch die Art der Datenerfassung: Während die marktüblichen Assistenzsysteme lediglich radargestützt arbeiten, kombinierten die Volvo-Ingenieure die Radarerfassung mit einer Kamera beziehungsweise einem Laser. Endeckt der Radarsensor vor dem Auto ein Objekt auf der Fahrbahn, überprüft die Kamera, um welche Art von Objekt es sich handeln könnte. Programmierte Formen, Bewegungsmuster und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs werden dabei vom Rechner abgeglichen und in Relation gesetzt. So sollen über 11.000 gespeicherte Bilder von Menschen und deren unterschiedlichen Silhouetten zum Abgleich im Rechner hinterlegt sein. Um einen Unfall mit einem Fußgänger zu vermeiden bzw. die Folgen zu mindern, haben die schwedischen Ingenieure ein zweistufiges Reaktionsmodell programmiert. Hierzu erklärt Volvo vorsichtig einschränkend: City Safety ist bei Tag und Nacht gleichermaßen einsatzbereit. Die Sensorik unterliegt jedoch den Einschränkungen aller konventionellen optischen Systeme. Da Nebel, Schnee oder Regen die Messung stören können, muss die Frontscheibe schmutz-, eis- und schneefrei gehalten werden. Ergänzend schreiben die Tester des ADAC: Bei Dunkelheit kann die Kamera kein brauchbares Bild liefern, auch wenn der Fahrer noch problemlos sehen kann. Neben der Kritik an der bei Dunkelheit noch nicht ganz einwandfreien Funktion fordert der ADAC die anderen Hersteller jedoch explicit auf, sich an Volvo zu orientieren und ebenfalls ein vergleichbares Fußgänger-Schutzsystem zu entwickeln.
Skandinavische Sehhilfe. Volvo stellt ein neues Sicherheitssystem vor
Scandinavian vision aid. Volvo introduces a new safety system
Krafthand ; 84 , 3 ; 36-38
2011
3 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
Wahrnehmungssicherheit , Sichthilfe (Fahrzeug) , Anwendung im Fahrzeugbau , Fußgänger , Unternehmensziel , Tempomat , Abstandsregelung , Bremsassistent , Notbremse , Bildspeicherung , Bewegungsabschätzung , Bewegungsablauf , theoretisches Modell , physiologisches Modell , optisches System , Pkw (Personenkraftwagen)
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