Auf Basis der Straßenverkehrsunfallstatistik des Jahres 2009 hat das Statistische Bundesamt einen neuen Bericht zum Unfallgeschehen mit Kindern im Alter bis zu 14 Jahren in Deutschland veröffentlicht. Im Jahre 2009 verunglückten auf den deutschen Straßen 30.854 Kinder im Alter von unter 15 Jahren. Dabei wurden 90 dieser Kinder getötet. Bei Kinderunfällen wird es emotional als besonders deutlich empfunden, dass nach wie vor Handlungsbedarf gegeben ist, um die Sicherheit im Straßenverkhr noch weiter zu verbessern. In diesem Zusammenhang kann erneut das in den letzten Jahrzehnten erheblich verbesserte Sicherheitsniveau erkannt werden. Der Statistik kann das von der unfallaufnehmenden Polizei registrierte Fehlverhalten der Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren bei Unfällen mit Personenschäden entnommen werden. Waren die Kinder als Fußgänger beteiligt, wurden für sie insgesamt 4.359 Fehlverhalten registriert. Für die als Fahrradfahrer beteiligten Kinder betrug die Anzahl der festgestellten Fehlverhalten 7.769. Mit einen Anteil von 88 % kamen bei den kindlichen Fußgängern am weitaus häufigsten Fehler beim Überschreiten der Fahrbahn vor. Bei den Fahrrad fahrenden Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren war die falsche Straßenbenutzung mit 23 % Anteil das am häufigsten festgestellte Fehlverhalten. Dabei handelt es sich insbesondere um die Benutzung der falschen Fahrbahn. Nahezu auf gleichem Niveau folgten mit einem Anteil von 22 % Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Ausfahren. Als Risikokenngröße für nationale und regionale Vergleiche kann die Zahl der getöteten Kinder bezogen auf die Einwohnerzahl in dieser Altersklasse berechnet werden. Am stärksten gefährdet sind die Kinder in Mecklenburg-Vorpommern (Risikokennzahl 28 Getötete je 1 Mio. Einwohner der Altersklasse), gefolgt von Thüringen (Risikokennzahl 17) und Sachsen-Anhalt (Risikokennzahl 16). Am geringsten ist das Tötungsrisiko der Kinder im Straßenverkehr der Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin mit jeweils null Getöteten je 1 Mio. Einwohner der Altersklasse. Neben den regionalen Vergleichen von Risikokennzahlen sind entsprechende Vergleiche für die einzelnen Staaten der EU interessant. Die neuesten hierzu verfügbaren Zahlen liegen erst für das Jahr 2008 vor. Nach Malta und Luxemburg mit jeweils null getöteten Kindern waren in Schweden (4 Getötete je 1 Mio. der Altersklasse) die geringsten Risiken gegeben. Am höchsten war das entsprechende Risiko in Lettland (35 Getötete je 1 Mio. der Altersklasse) und in Rumänien (42 Getötete je 1 Mio. der Altersklasse). Insgesamt wurden 1.018 Kinder im Alter bis zu 14 Jahren in den angeführten Staaten der EU getötet. Die meisten davon in Polen (146 Getötete) und in Rumänien (137 Getötete). Der vollständige 35-seitige Bericht 'Kinderunfälle im Straßenverkehr 2009' kann als kostenlose Fachveröffentlichung von der Internetseite des Statistischen Bundesamtes http://www.destatis.de im Themenbereich Verkehr - Verkehrsunfälle heruntergeladen werden.
Unfälle mit Kindern unter 15 Jahren im Straßenverkehr
Crashes in road traffic involving children under 15 years
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 49 , 2 ; 68-71
2011
4 Seiten, 4 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
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