Im Fahrzeug- und Motorenbereich werden immer häufiger nichtrostende Stähle eingesetzt. Diese hochkorrosionsbeständigen austenitischen oder ferritischen Werkstoffe sind nicht härtbar und neigen daher bei mechanischen/tribologischen Beanspruchungen an der Oberfläche zu Verschleißerscheinungen. Hier kann mit einem neuartigen Oberflächenhärtungsprozess Abhilfe geschaffen werden, ohne dass dabei die Korrosionsbeständigkeit eingeschränkt wird. Das Kolsterisieren wird seit Ende der 80er Jahre industriell eingesetzt und beschreibt einen Aufkohlungsprozess bei Temperaturen unterhalb von 500 Grad C. Es lässt sich bei austenitischen und austenitisch-ferritischen nichtrostenden Stählen anwenden. Beim Kolsterisieren wird durch ein oberflächiges, massives Einbringen von Kohlenstoff das Austenitgitter derartig verspannt (expanded austenite), dass sich Härtewerte von bis zu 1200 HV erreichen lassen. Die Grundzusammensetzung des Werkstoffs und auch dessen Eigenschaften, wie zum Beispiel die Korrosionsbeständigkeit, die Nichtmagnetisierbarkeit des austenitischen Gitters bleiben dabei im vollen Umfang bestehen, lediglich der Kohlenstoffgehalt wird bei der Oberflächenhärtung in einer schmalen Randzone erhöht. Der Einfluss der Oberflächenhärtung auf die tribologischen und mechanischen Eigenschaften sowie die Korrosionsbeständigkeit werden im Beitrag erläutert. Die Oberflächenhärtung führt zu einer deutlichen Verbesserung der tribologischen Eigenschaften, wobei der Reibwert deutlich verringert und der Verschleißwiderstand erheblich verbessert wird.
Harte und verschleißfeste Randschicht auf korrosionsbeständigen Stählen
Motortechnische Zeitschrift ; 71 , 9 ; 620-624
2010
5 Seiten, 6 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
Harte und verschleissfeste Randschicht auf korrosionsbestaendigem Stahl
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