Mehr als 92 Prozent der derzeit bekannten Erdölreserven verteilen sich auf 33 Länder der Erde. Allerdings ist in den Staaten mit besonders hohen Vorkommen die Ölförderung entweder komplett unter staatlicher Kontrolle oder unter staatlichem Einfluss. In den anderen Ländern fördern die Ölkonzerne, etwa BP, Shell oder Exxon, selbst. Allerdings liegt dabei das Erdöl meist unter dem Meeresboden oder in Ölsänden. Beide Fördervarianten sind sehr teuer. Der Beitrag enthält eine Weltkarte mit Informationen zu den Vorkommen in den einzelnen Ländern, nachgewiesenen Reserven, wie groß der Anteil unter dem Meer oder unter großen Binnenseen ist oder in Ölsand. Derzeit sind immerhin 750 Ölplattformen weltweit im Einsatz. Ihre Anzahl stieg in den letzten Jahren deutlich an. Trotz der nicht absehbaren Risiken bei Förderungen in 2500 Metern Tiefe werden die Industriestaaten und Unternehmen darauf nicht verzichten können, da sie so unabhängiger von den klassischen Ölförderländern werden. In den USA sind aber die meisten Vorkommen an Land quasi erschöpft, unerschlossene Ölfelder gibt es nur noch unter dem Meeresboden. Gleiches gilt für Großbritannien, Norwegen, Aserbaidschan,Mexiko und Angola. Nach der Katastrophe im Golf von Mexiko wird mit einer Verschärfung der Sicherheitsvorschriften weltweit gerechnet. Das würde die Kosten vorhandener Förderanlagen erheblich verteuern. Außerdem werden vermutlich riskante Projekte verschoben oder verboten.
Unterm Wasser liegt die Zukunft. Ölförderung. Wo die Multis nach der Ölkatastrophe noch bohren können
Wirtschaftswoche ; 23 ; 6-7
2010
2 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
Turmbau im Eismeer. Ölförderung im Extremen
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