Die Werkstattkette Auto Teile Unger, A.T.U. kommt nicht aus den roten Zahlen heraus und hat 2009 bei 1.24 Milliarden Euro Umsatz rund 47 Millionen Euro verbrannt. Die roten Zahlen schreibt das Unternehmen seit fünf Jahren, sodass nun Einschnitte wohl nicht zu vermeiden sind. Die strategischen Optionen, die bleiben, werden allerdings knapp. Das Unternehmen, an dem Kohlberg Kravis Roberts (KKR) 2004 eine Mehrheit erworben hat und vor Kurzem komplett übernahm, konnte 2009 seine Verluste verringern, an Schuldentilgung ist aber nicht zu denken. Mehr als eine halbe Milliarde Euro lasten auf dem Unternehmen. Der neue Chef Michael Kern, ehedem VW-Markenvorstand für Vertrieb und Marketing, hat es bisher auch nicht geschafft, das Ruder herumzureißen. Probleme macht nicht nur die Krise, die die Realeinkommen der Kunden gedrückt hat oder die Abwrackprämie, die rund 2 Millionen alte Autos aus dem Verkehr gezogen hat. Nun besinnt man sich auf alte A.T.U.Tugenden: Schneller Service und Markenersatzteile zum Discountpreis. Bei der Positionierung setzt man auf mehr Abstand zur klassischen Markenwerkstatt. Außerdem wurden weitere Geschäftsfelder ausgemacht, in denen das Unternehmen wachsen will: Beim Service für kleinere und mittlere Firmenflotten und mit Abkommen mit Versicherungen, die ihre Kunden zur Schadensregulierung zu A.T.U. schicken. Fraglich ist, ob hier hohe Margen zu erzielen sind. Außerdem muss am Image der Marke gearbeitet werden.
Aktion Sorgenkind. Auto Teile Unger
Wirtschaftswoche ; 13 ; 60-61
2010
2 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
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