Seitentüren moderner Fahrzeuge stellen eine hohe Anforderung an die Entwicklung. Dabei stehen neben den eigentlichen Türfunktionen die geforderte strukturelle Performance des Türrohbaus sowie Kosten- und Gewichtsziele im Mittelpunkt. Um diese Ziele bestmöglich zu erreichen, findet derzeit ein Wettbewerb verschiedener Materialien statt. Das InCar-Projekt von ThyssenKrupp verdeutlicht, dass bei einer konventionellen Bauweise der Einsatz moderner Stahlwerkstoffe, Halbzeuge und Fertigungsverfahren ein erhebliches Potenzial zur Gewichtsreduzierung bietet. Darüber hinaus kann durch neuartige Konstruktionsansätze wie bei der 'Advanced Door' zusätzlich ein Konzeptleichtbau realisiert werden, der weiteres Gewichtsreduzierungspotenzial erschließt. Mit der Stahlleichtbau-Tür konnte aufgezeigt werden, dass auch bei einer konventionellen Bauweise eine deutliche Gewichtsreduzierung erzielt werden kann, wenn moderne Stahlgüten, Halbzeuge und Fertigungsverfahren zum Einsatz gebracht werden. Die höheren Kosten von circa 11 % führen zu attraktiven Leichtbaukosten von 2.74 EUR/kg. Das um 4.62 kg geringere Gewicht für die beiden vorderen Seitentüren führt zusammen mit der Produktion über die Lebensdauer zu einem Weniger von 123 kg CO2-Äquivalent. Bei einem Wechsel von der konventionellen Bauweise zur Advanced Door konnte ein Konzeptleichtbau mit einer 3 %-igen Gewichtsreduzierung ausgewiesen werden, der sich durch den Einsatz moderner Stahlgüten, Halbzeuge und Fertigungsverfahren auf rund 11 % erhöhen lässt. Die Advanced Door konnte dabei kostenneutral dargestellt werden. Das Konzept eröffnet Möglichkeiten zur Umsetzung eines Modulgedankens, bei dem die Tür entlang der (türseitigen) Dichtungsebene in ein Innen- und Außenmodul getrennt wird. Das Innenmodul kann dabei als Träger für sämtliche Aggregate, sowie Dichtung und Innenverkleidung fungieren. Diese Bauweise ermöglicht eine hohe Variantenflexibilität und Produktintegration. Über die Lebensdauer ergibt sich eine Minderung von 109 kg CO2-Äquivalent. Die kaltumgeformte Variante kann keine Reduzierung des CO2-Äquivalents in der Fertigung bewirken, so dass sich über die Lebensdauer eine Einsparung von 97 kg CO2-Äquivalent ergibt. Bei dieser Betrachtung muss berücksichtigt werden, dass nur die beiden vorderen Seitentüren als Stahlleichtbau-Tür beziehungsweise als Advanced Door ausgelegt wurden. Da die beschriebenen Technologien auch auf die hinteren Türen übertragen werden können, lassen sich dort vergleichbare Gewichts- und CO2-Einsparpotenziale heben.


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    Title :

    Türen im Wettbewerb der Werkstoffe


    Additional title:

    Doors in the competition among materials


    Contributors:

    Published in:

    Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 111 , extra: Das InCar-Projekt von ThyssenKrupp ; 72-83


    Publication date :

    2009


    Size :

    12 Seiten, 10 Bilder, 5 Tabellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German , English





    Wettbewerb der Werkstoffe - Leichtbau

    Automotive engineering | 1996



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