Die auf Verwendung von Verbundwerkstoffen basierenden Rotoren wurden erstmals für die Bölkow- Hubschrauber BO 105, BO 106, BK 117, sowie für die Eurocopter-Hubschrauber EC 135 und EC 145 eingesetzt. Bei den beiden äußeren Heckrotorwellen handelt es sich um Kohlefaserverbundkonstruktionen, die mit Titanbeschlägen verklebt und vernietet werden. Auch moderne Hubschrauberzellen bestehen, vor allem im militärischen Bereich, aus verklebten Leichtbaufaserverbundstrukturen. Um für Rotorblätter aus Verbundmaterialien die entsprechenden Kunden- und Zulassungsbedingungen zu erfüllen, müssen die dafür eingesetzten Faserverbundblattkörper an der Vorderkante mit Metallstrukturen flächig verklebt werden, so dass ein ausreichender Erosionsschutz gewährleistet werden kann. Häufig wird der strukturelle Klebstoff FM 73 (Cytec Specialty Chemicals) eingesetzt. Die Faserverbundzelle des Hubschraubermodells BK 117 wird zum Teil 'nass in nass' oder 'hart in nass' miteinander verklebt. Andere Elemente, wie zum Beispiel die Wartungstritte, werden im ausgehärteten Zustand mit der Schale verbunden. Bei kleinen Toleranzen kommen Folienklebstoffe mit und ohne Trägergewebe zum Einsatz, während bei größeren Toleranzen auch heißhärtende Einkomponenten-Klebstoffe Verwendung finden. Eingesetzt werden ferner Zwei-Komponenten-Klebstoffe zum Ausgleich von Toleranzen, sowie für andere Anwendungen Materialien wie Spleißklebstoffe, Kernfüllmassen, Dichtungsmassen, Kontaktklebstoffe und außerdem Lammierharze für Reparaturen. Die Berechnungsmethoden für die Auslegung von Klebestellen werden beschrieben. Klebverbindungen haben in Hubschrauberstrukturen schon lange eine unverzichtbare Rolle eingenommen. Bei ihrer Berechnung mithilfe der Theorie des Übertragungsverfahrens ist das physikalische Zusammenspiel zwischen Quer- und Schubspannungen von großer Bedeutung. In Kombination mit den beschriebenen Beziehungen der Bruchmechanik eröffnet sich ein breites Feld für die Berechnung von geklebten Schäftungen, Stumpfstößen und Aufdoppelungen von Faserverbundstrukturen. Das mögliche nichtlineare Verhalten des verwendeten Klebstoffes wurde bei den Berechnungen nicht berücksichtigt.


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    Title :

    Welche strukturmechanischen Aspekte sind zu beachten? Kleben im Hubschrauberbau


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2009


    Size :

    5 Seiten, 9 Bilder, 10 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German