Für die drahtlose Kommunikation in lokalen Netzwerken hat sich Wireless LAN etabliert, da der kabellose Standard zahlreiche Vorteile bietet. Diese Vorteile zu nutzen, ist offenbar auch für die Industrie interessant. Überall dort, wo Automatisierungskomponenten flexibel zum Einsatz kommen sollen, bietet sich IWLAN (Industrial WLAN) für die Kommunikation an. Allerdings bilden die harten Echtzeitanforderungen eine besondere Herausforderung, beispielsweise bei der Kommunikation mittels Profinet IO. Hier wird bereits bei der Standard-Kommunikation, speziell aber bei der Übertragung von sicherheitsgerichteten Daten (fehlersichere Kommunikation mittels Profisafe-Profil) eine hohe Deterministik des Kommunikationsmediums gefordert, um Kommunikationsfehler und daraus resultierende Produktionsstillstände zu vermeiden. Erschwert wird dies noch weiter, wenn aufgrund der räumlichen Ausdehnung einer Anlage, beispielsweise einer Karosseriefördertrasse, wie sie bei allen Automobilherstellern als Elektrohängebahn (EHB) vorkommt, eine WLAN-Infrastruktur mit mehr als einem Access Point benötigt wird. Durch spezielle technische Mechanismen ist aber auch dieses Problem mit WLAN zu lösen, nämlich durch den Einsatz so genannter iFeatures, also Industrie-Features, wie Siemens die funktechnischen Erweiterungen seiner Geräte für Industrial Wireless LAN (IWLAN) bezeichnet. Das oben genannte Roaming-Problem lässt sich beispielsweise mit der Funktion iPCF (industrial Point Coordinated Function) lösen, die dann auch in großen Netzen mit mehreren hundert Teilnehmern das Roaming von einem Access Point zum nächsten ermöglicht - und zwar in wenigen Millisekunden. Für das Problem der Überlappung von Funkfeldern bietet Siemens mit iHOP (industrial Hopping) eine Lösung. Dieses selbstlernende Kanalsprungverfahren kann bei Mangel an freien WLAN-Kanälen temporär auf einen ungenutzten Funkkanal wechseln (Adaptive Channel Hopping), was einen wichtigen Beitrag zur mittlerweile immer stärker geforderten Koexistenz von Funksystemen leistet. Um den zuverlässigen Betrieb eines Industrial Wireless LAN von Beginn an sicherzustellen, ist eine systematische, strukturierte Vorgehensweise wichtig - von der Planung bis hin zur Inbetriebnahme. Hierfür empfiehlt sich der Einsatz eines einzigen Engineering Tools zur Unterstützung bei allen relevanten Prozessen, wie Planung der Geräteplatzierung, Konfiguration der Access Points, Simulation der zu erwartenden Funkausbreitung, Messung von bereits in Betrieb genommenen WLANs sowie die Dokumentation all dieser Prozesse.


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    Title :

    Drahtlos gesteuerte Automobilproduktion


    Contributors:

    Published in:

    ATZ-Produktion ; 2 , 5/6 ; 24-28


    Publication date :

    2009


    Size :

    5 Seiten, 4 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German






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