Wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen verändern sich heute rasant schnell. Hochgradig ausdifferenzierte Lebensstile schaffen völlig neue Anforderungen an Automobile. Um auf diese und andere Veränderungen adäquat reagieren zu können, sind völlig neue Denkweisen und Methoden in Innovationsprozessen gefragt. Ziel ist es, zu holistischen, ganzheitlichen Innovationen zu kommen, welche in der Gesamtheit aller Nutzungsszenarien funktionieren, nicht nur in einer idealisierten Nutzergruppe oder einem definierten Technikkontext. Die Methoden und Denkstrategien des Designers unterscheiden sich dabei traditionellerweise von denen des Ingenieurs. Die methodische Einbindung dieser Strategien - auch jenseits von Formgestaltung und Styling - in die technischen Entwicklungsprozesse kann zu neuen, überraschenden Ergebnissen und somit zu ganzheitlichen nutzerorientierten Innovationen im Karosseriebereich führen. Design, hier verstanden als industrielle Formgebung, ist so zu einem entscheidenden Verkaufsargument und Wettbewerbsfaktor geworden, denn ein Produkt hat neben einer technischen Funktionsebene immer auch eine produktsprachlich-emotionale Funktionsebene. Für den Designer ist die automobile Karosserie vor allem das wohl sichtbarste gestaltbare Element des Fahrzeugs und somit auch das entscheidende Kommunikationsmedium des Designers mit dem Betrachter, Nutzer und somit mit dem potenziellen Kunden. Sie ist also ein Medium, in dessen formaler Ausgestaltung wir Botschaften verpacken, die der potenzielle Käufer aufgrund seines soziokulturellen Hintergrundes wieder korrekt dekodieren und somit verstehen kann. Diese Botschaften sind im automotive Bereich vor allem mit der Marke verbunden und entsprechen heutzutage üblicherweise den gängigen automobilen Leitbildern.
Einbindung designerischer Ideenfindungs- und Konzeptbildungsmethoden in den technischen Entwicklungsprozess
2009
9 Seiten, 9 Quellen
Conference paper
German
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