Der internationale Handel und damit die Zahl der Transporte schrumpft drastisch und die wenigen Order, die noch vergeben werden, rechnen sich für Containerschiffe oft nicht. Die Frachtrate für ein Schiff mit 2500 Containern ist seit Anfang 2008 von 28000 auf 5600 Dollar täglich gefallen. Damit hat die Rezession die Containerschifffahrt fest im Griff, weltweit liegen mehr als 400 Schiffe fest, rund 10 % der gesamten Flotte. Oft sind dann auch weniger Container an Bord. Der Umschlag im Hamburger Hafen sank schon 2008 um 1.5 %, im ersten Quartal 2009 brach der Umschlag dann um 24.3 % ein. Hamburg erzeugt fast 15 % des Bruttoinlandsprodukts mit dem Hafen und es hängen 143000 Arbeitsplätze vom Hafen ab, 13 % aller Stellen in der Stadt. Der Hafen ist aber auch größter Arbeitgeber für Schleswig-Holstein und zweitgrößter für Niedersachsen. Diese Position will Hamburg nun über die Krise hinweg retten. Hamburg startet ein einmaliges Investitionsprogramm und investiert in den nächsten 4 Jahren die Rekordsumme von 250 Millionen Euro jährlich in den Hafen, zusätzlich fließen 6.5 Millionen Euro aus der Hamburger Konjunkturoffensive und 22 Millionen aus dem Programm des Bundes in den Hafen. Es soll ein Fraunhofer-Institut für Maritime Logistik gegründet werden, es wird versucht, die Logistiksparte der Deutschen Bahn, DB Schenker, von Berlin nach Hamburg zu holen, die Shell-Raffinerie soll verkauft werden, der Umschlag pro Fläche vervierfacht werden durch Verdichtung. Auch private Investoren sind an dem Programm beteiligt.
Flut statt Ebbe. Mit einem ambitionierten Investitionsprogramm stemmt sich Hamburg, Deutschlands größter Seehafen, gegen die Wirtschaftskrise
Wirtschaftswoche ; 29 ; 24-25
2009
2 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
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