Die im Zuge der fortschreitenden Fernsteuerung entfallende Zugbeobachtung an den traditionellen Standorten erfordert Anpassungen sowohl auf der organisatorischen wie auch auf der technischen Ebene. Erfolgen kann eine Zugzustandskontrolle fahrzeugseitig, infrastrukturseitig oder in Kombinationen aus infrastrukturseitig und fahrzeugseitig. Da die fahrzeugseitige Überwachung in absehbarer Zeit nicht lückenlos das gesamte Fahrzeugkollektiv, das im Netz eines Infrastrukturbetreibers unterwegs sein kann, abdecken wird, ist es erforderlich, den Bedarf an infrastrukturseitiger Zugzustandskontrolle zu ermitteln. Bei der Realisierung eines Konzeptes zur infrastrukturseitigen Zugzustandskontrolle stellt sich die Frage der Standortwahl und damit verbunden die Frage nach der Wirksamkeit der gewählten Maßnahmen. Zu unterscheiden ist zwischen ereignisverhindernden und ausmaßmindernden Maßnahmen. Ereignisverhindernd ist z.B. der Einsatz dynamischer Radlastverwiegeeinrichtung; ausmaßmindernd, dass die Detektion einer bereits entgleisten Achse rechtzeitig vor einer Weichenstraße erkannt wird. Im Gemeinschaftsprojekt 'Sicherungssystemintegrierte Checkpoint Anlagen für automatische Zugüberwachung' werden als Checkpoints Konzentrationspunkte von technischen Überwachungssystemen definiert, die erforderlich sind, um die Zugbeobachtung mittels Augenschein ersetzten zu können. Für diese Aufgaben werden aus heutiger Sicht sieben Sensorsysteme benötigt, die entsprechend ihrer Ausrichtung ereignisverhindernd oder schadensmindernd wirken können. Für beide Gruppen gilt, dass sie gemäß den betreiberseitigen Anforderungen für Überfahrtsgeschwindigkeiten bis zu 250km/h ausgelegt sind, die Außenanlage unter Berücksichtigung der im Eisenbahnbereich vorherrschenden rauen Umgebungsbedingungen konzipiert ist und die Auswertedauer durch den Einsatz von geeigneten Analysemethoden gering gehalten ist. Mit diesen Sensorsystemen können Fehlzustände am Zug erkannt werden. Die Datensammlung und Verknüpfung wird im Herzstück des Checkpoints, dem Datenkonzentrator durchgeführt. Werden bei der Bewertung der Messdaten Fehlzustände erkannt, so werden anhand vordefinierter Parameter entsprechende Aktionen eingeleitet.


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