Zur Zeit werden sog. lichtbasierte Assistenzsysteme (LBAS) entwickelt. Diese Systeme erfassen mittels einer Kamera die Scheinwerfer bzw. Heckleuchten anderer Fahrzeuge, um die Lichtverteilung der eigenen Scheinwerfer so anzupassen, dass die Ausleuchtung des Verkehrsraumes optimiert wird ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Zur Umsetzung einer derartigen Funktionalität sind verschiedene Strategien denkbar. Einerseits ist es möglich, die Hell-Dunkel-Grenze des Abblendlichtes in Abhängigkeit von der Entfernung zum Verkehrspartner anzuheben bzw. abzusenken, also eine sog. adaptive Hell- Dunkel-Grenze (aHDG) zu generieren. Andererseits könnte man aus der Fernlichtverteilung des Scheinwerfers gezielt nur diejenigen Anteile ausschneiden, in denen sich andere Fahrzeuge momentan befinden (sog. blendfreies Fernlicht). Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, wie hoch der zu erwartende Sicherheitsgewinn mit der jeweiligen situationsangepassten Ausleuchtungsstrategie im Vergleich zum konventionellen Abblendlicht ist. Hierfür wurden auf einer ebenen, unbeleuchteten Strecke verschiedene Verkehrssituationen nachgestellt, und es wurde ermittelt, wie hoch die Erkennbarkeitsentfernungen für einen dunkel gekleideten Fußgänger unter den unterschiedlichen Scheinwerferlichtverteilungen sind. Das Experiment wurde mit einer alters- und geschlechtsheterogenen Stichprobe von N = 45 Versuchspersonen durchgeführt. Die ermittelten Erkennbarkeitsentfernungen zeigen sowohl bei Gegenverkehr als auch bei vorausfahrendem Verkehr einen deutlichen, statistisch hochsignifikanten Effekt zugunsten der aHDG, welcher durch blendfreies Fernlicht nochmals deutlich übertroffen wird. Es lässt sich daher feststellen, dass lichtbasierte Assistenzsysteme eine erhebliche Verbesserung der Hinderniserkennung und damit der Sicherheit für Autofahrer selbst, wie auch für schwächere Verkehrsteilnehmer, namentlich Fußgänger erbringen können.
At the moment lighting based assistance systems are under development. These systems detect head or tail lamps of other vehicles by means of a camera. Thus, they become capable of adapting the own headlights' light distribution in a way that allows to maximize the illumination of the road without causing glare to other traffic participants. In order to realize such functionalities several strategies are applicable. At the one hand it would be possible to raise or lower the low beams' cut-off line with respect to the distance to the oncoming or preceding vehicle, i.e. to create a so-called adaptive cut-off line (aCOL). At the other hand a so-called glare-free high beam could be realized by driving more or less permanently with high beams turned on, exclusively cutting out small shaded areas where other relevant vehicles are situated. This study is concerned with the question to what extend a safety gain can be expected by applying these mentioned adaptive lighting strategies in comparison to using the regular low beams. Therefore several traffic scenarios were statically simulated on a plane unlighted area. Detection distances for a dark-clothed pedestrian were measured under each light distribution. The experiments were conducted with a heterogeneous sample regarding age and gender. 45 subjects took part in the study. The obtained data show a considerable, highly significant effect regarding detection distances in favour of aCOL and even more of glare-free high beam. Thus, these systems should provide reasonable improvement of obstacle detection during darkness in general. In summary it can be stated that lighting based assistance systems should be capable of reducing the number and severity of nighttime accidents.
Licht ins Dunkel - Empirische Belege für einen Sicherheitsgewinn durch lichtbasierte Assistenzsysteme
Light into the darkness - empirical evidence for a safety gain by means of lighting based assistance systems
2008
8 Seiten, 3 Bilder, 10 Quellen
Conference paper
German
British Library Conference Proceedings | 2008
|Lichtbasierte Assistenzsysteme
Automotive engineering | 2007
|Dunkel-Phase. Sicherheitsgewinn durch elektrochrome Spiegel
Automotive engineering | 1997
|Sicherheitsgewinn durch Monitoring?
IuD Bahn | 2007
|Sicherheitsgewinn durch Datenfusion
British Library Conference Proceedings | 2010
|