Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforschen am Institut für Verbrennungstechnik in Stuttgart alternative Treibstoffe für einen umweltverträglicheren Luftverkehr. Dabei haben Sicherheitsaspekte Vorrang, aber auch eine hohe Energiedichte, ein niedriger Frostpunkt und die Kompatibilität mit den Triebwerken sind wesentliche Forderungen. Als synthetischen Treibstoffe werden Biokerosin, Fischer-Tropsch-Kerosin oder CtL (Coal-to-Liquid) und BtL (Biomass-to-Liquid) bezeichnet. Sie entstehen aus der Vergasung von Kohle und unterschiedlichen biologischen Ausgangsmassen sowie aus Erdgas (GtL - Gas-to-Liquid). Biokerosin ist eine Mischung aus herkömmlichem Kerosin und bis zu 15 % Biodiesel. Für eine Erfolg versprechende Weiterentwicklung und Nutzung sind einige Kriterien von Bedeutung: Neben der Erfüllung des Zertifizierungsprozesses gilt es zu klären, wie groß die Verfügbarkeit der alternativen Treibstoffe und ihr CO2-Einsparungspotenzial ist. Nutzungskonkurrenzen etwa mit der Lebensmittelerzeugung sind zu berücksichtigen. GtL-Treibstoffe etwa sind hoch verfügbar, sehr energieeffizient und schadstoffarm, haben aber nur geringes CO2-Einsparungspotenzial. BtL-Treibstoffe sind hier überlegen. Vor allem die Kultivierung von Algen ist viel versprechend, da diese nicht in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen, bis zu 70 % höhere Erträge in Bezug auf die Anbaufläche liefern und fast überall herzustellen sind - auch in Wüstenregionen. Auch die Themen Wasserstoff aus Solarenergie und die Nutzung von Methan sind noch nicht ausgereizt.
Mit der Kraft von Pflanzen und Algen. Alternative Treibstoffe in der Luftfahrt
DLR-Nachrichten ; 119 ; 28-31
2008
4 Seiten, 5 Bilder
Article (Journal)
German
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