Drei Forscher des Berliner Hahn-Meitner-Instituts haben in Schwerelosigkeit (20 sec) untersucht, wie die Erdanziehung die Eigenschaften eines Metallschaums beeinflußt. Die Experimente wurden in einem umgebauten Airbus 300 (Betreiber: Novespace, Paris) durchgeführt. Der Flug fand im Rahmen eines Programms der Europäischen Raumfahrtagentur ESA statt und wurde auch von dieser finanziert. Das transportable Labor des Experimentes besteht aus einem Ofen zur Erzeugung des Metallschaums und einer Röntgenanlage, die die Entwicklung des Schaums festhält. Herstellung: Metallpulver wird mit einem Treibmittel vermischt. Die Mischung wird zusammengepreßt und aufgeheizt. Das Metall wird flüssig und das Treibmittel gibt ein Gas frei, welches Blasen entstehen läßt. Die Phase in der der Schaum noch flüssig ist, ist entscheidend für die Eigenschaften des Schaums. Die Struktur des Metallschaums gleicht der eines Baguettes. Bei starker Erdanziehung bildet sich am unteren Rand des Schaums ein großer Tropfen flüssigen Metalls. In Schwerelosigkeit verschwindet der Tropfen sofort - seine Flüssigkeit verteilt sich gleichmäßig über den gesamten Schaum. Im Bierschaum - als Analogon - fließt das Bier nach unten, so daß die Wände der Schaumbläschen immer dünner werden. (Drainage). Zum anderen platzen oft Wände zwischen zwei Bläschen, so daß ein größeres Bläschen entsteht (Koaleszenz). Während des Fluges hat die Zeit gerade gereicht um die Drainage zu beobachten. Die Filme des wandernden Metalltropfens sind das erste Ergebnis. Die Ausrüstung des Airbus sollte für ein weiteres spektakuläres Experiment getestet werden. Im Frühjahr 2008 soll die ganze Apparatur im Rahmen der MASER-11-Mission in einer unbemannten Rakete der schwedischen Raumfahrtagentur SSC sechs Minuten in Schwerelosigkeit fliegen.
In Schwerelosigkeit Metalle geschäumt
Laser Magazin ; 2 ; 51-52
2008
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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