Motorräder erfordern als sicherheitsrelevante Konstruktionen eine zuverlässige Bemessung und einen verlässlichen Betriebsfestigkeitsnachweis in allen kritischen Bauteilbereichen. Den in den letzten Jahren erzielten Fortschritten im Leichtbau dieser Komponenten stehen jedoch keine entsprechenden Entwicklungen in den Methoden des Betriebsfestigkeitsnachweises und der Bemessung gegenüber. Gegenwärtig kommen noch Versuchsmethoden zum Einsatz, die sich auf die vereinfachte Überprüfung eng begrenzter, mutmaßlich kritischer Bereiche beschränken, welche die Belastungs- und Beanspruchunsmechanik nur unzureichend wiedergeben. Dies kann dazu führen, dass potenzielle Schwachstellen der Konstruktion nicht sicher nachgewiesen werden. Um zu einer Freigabe für den Betriebseinsatz zu kommen, werden daher gegenüber den Standards häufig in den Forderungen verschärfte Versuche eingesetzt, die aufgrund der nicht zutreffenden Beanspruchungsmechanik zu einer Überdimensionierung führen können. Der vorliegende Artikel liefert eine Übersicht von Untersuchungsergebnissen der sich aus den vereinfachten Versuchen aus Standards ergebenden Bauteilspannungszustände, um die Einschränkungen dieser Versuche aufzuzeigen. Zusammen mit Beanspruchungszuständen unter betriebsähnlichen Belastungssituationen von Motorrädern werden die Ergebnisse bewertet und die sich ergebenden Forderungen abgeleitet. Die verwendeten Beispiele an Motorrädern und die daran ermittlten Ergebnisse unter den Versuchen der Standards zeigen, wie für eine Auslegung, Optimierung und beim Nachweis auf der Basis dieser Ergebnisse falsche Schlussfolgerungen gezogen werden können. Gegebenenfalls hochausgelastete Bereiche werden im Hinblick auf ihre Betreibsfestigkeit nicht richtig eingeschätzt und zudem erscheinen Bauteilbereiche als optimierungs- und verbesserungsbedürftig, ohne dass Änderungen tatsächlich erforderlich wären. Folgende Schlussfolgerunegn können aus der vergleichenden Betrachtung der vereifachten Versuche und der Abrollversuche unter Betriebslast gezogen werden: Die Versuche der Standards und Normen geben nicht die Größe der auftretenden Betriebsbeanspruchungen und deren Verteilung im Vergleich zum Betriebseinsatz wieder. Zur Wiedergabe der im Betrieb auftretenden Radbeanspruchungen ist die Simulation aller wesentlichen Radkräfte und -momente unter deren zeitlicher Korrelation notwendig. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollten daher zusammen mit den gesammelten Erfahrungen der bisher eingesetzten Auslegungs- und Lebensdauernachweismethoden dazu benutzt werden, die Bemessung der Motorräder zu überdenken. Eine Verwendung der bisherigen Verfahren, als relativ einfach und kostengünstig durchzuführende Versuche, zur Ermittlung der örtlichen Beanspruchbarkeiten in verschiedenen Bauteilbereichen wird empfohlen.


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    Title :

    Beanspruchungszustand von Motorradrädern unter "standardisierten" Lebensdauerprüfungen


    Additional title:

    Stress conditions of motorcycle wheels under 'standardised' endurance tests


    Contributors:

    Published in:

    MP Materials Testing ; 50 , 1/2 ; 52-63


    Publication date :

    2008


    Size :

    12 Seiten, 18 Bilder, 7 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German