Zwischen 1974 und 1991 wurde der insgesamt rd. 6 km lange Abschnitt der Stadtbahn Rhein-Ruhr in Gelsenkirchen zwischen der Rheinelbestraße südlich des Hauptbahnhofs und dem Ruhr-Zoo südlich des Rhein-Herne-Kanals gebaut und abschnittsweise von Süden nach Norden in Betrieb genommen. Dieser Stadtbahnabschnitt ist weltweit die bisher einzig bekannt gewordene, gebrauchsfähige Nahverkehrs-Schnellbahn-Tunnelanlage in einem mobilen Bergsenkungsgebiet. Die Trasse liegt im Senkungstrog der 1983 stillgelegten Schachtanlage Holland (Essener Mulde). Der untertägige Abbau wirkte seit Baubeginn 1974 bis zur Einstellung im Jahr 1996 ständig auf die Stadtbahntrasse ein. Die gemessenen Senkungen betrugen max. 4,8 m. Abrisse und Erdtreppen sind nicht aufgetreten. Aus den nach 2004 gemessenen Verformungsgrößen lassen sich keine signifikanten bergbaulichen Einwirkungen mehr ableiten. Damit sind die Überwachungsauflagen für den Betrieb der Stadtbahn unter bergbaulicher Zwängung erfüllt und die besonderen geodätischen Beobachtungen entlang der Trasse und in den Tunnelbauwerken wurden eingestellt. Die aktiven Ausgleichselemente einzelner Abschnitte werden jedoch weiterhin bis zum konstruktiven Festsetzen oder Ausbau geodätisch überwacht. Auch die regelmäßige Überwachung der Tunnelbauwerke nach DIN 1076 wird fortgeführt.
Die Stadtbahntunnelanlage in Gelsenkirchen - Ein "verstecktes" Industriedenkmal in der Emscherzone des Ruhrgebiets
Bergbau ; 59 , 1 ; 13-16
2008
4 Seiten, 11 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
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