Der Leuchttum Hoheweg in der Wesermündung erhielt 1996 eine Fassadenverkleidung mit pulverbeschichteten seewassergeeigneten Platten aus AlMg4,5MN. Bereits eineinhalb Jahre danach begannen die horizontalen Kanten und Quetschstellen der Befestigungen fadenförmig zu unterwandern bis auf nunmehr durchschnittlich 100 mm. Ausgangspunkt der Korrosionsschäden sind Beschichtungsschwachstellen von ungebrochenen Kanten und un-bzw. nicht sachgerecht konservierten und gedichteten Bohrlöchern der Fassadenbefestigungsschrauben. Diese Unterwanderungen werden bis zur Entfernung der gesamten Beschichtung fortschreiten. Die Form des Abtrags unter dünnen Beschichtungen wird nach DIN 50900 als Filiformkorrosion bezeichnet. Die Materialabträge auf dem Aluminiumsubstrat betragen nach 10 Jahren 10 bis 40 Mymeter, sind also statisch unkritisch. Das gilt auch für die teilweise in Haauptwindrichtung angebrachten Platten aus dem meerwasserbeständigen nichtrostenden Stahl 1.4401, von dem wegen mangelnder Oberflächenvorbereitung die Beschichtungen zunehmend abplatzen. Langfristig ernsthaft zu betrachten ist die Bimetallkorrosion zwischen den Fassadenschraauben aus nichtrostendem Stahl. Es kommt im Gewinde zu Materialabträgen am Aluminium und bei Windbelastung zunehmend zu einem schrittweisen Herausreißen von Fassadenplatten. Obwohl Varianten zur Konservierung erfolgreich getestet wurden, wird die Instandhaltung vor Ort als nicht sicher zielführend angesehen. Bei erforderlich werdender Erneuerung ist auf industriell gefertigte Trapezfassadenplatten mit spezieller Vorbehandlung zu orientieren, die sich in der Praxis als unempfindlicher gegen Seeluft erwiesen haben. Im Beitrag werden die am Leuchtturm durchgeführten Untersuchungen, Laboruntersuchungen, die Versuche im Hinblic k auf zukünftige Ausbesserungen, die vorgesehenen Korrosionsschutzmaßnahmen für Aluminium- und Stahlbleche ausführlich beschrieben. Für den Korrosionsschutz besonders geeignet sind Zinkstaubepoxydharzanstriche als Grundierungen und zum Polyesterpulverlack zugehörige Ausbesserungsdecklacke geeignet. Die Fassade muss kontinuierlich inspiziert werden. Bei erforderlich werdender Erneuerung ist auf die weniger anfälligen, dünneren, gesickten Fassadenelemente mit sicherer Befestigung unter Vermeidung von Bimetallkorrosion zu orientieren. Eine gleichmäßige Qualität der Oberflächenvorbereitung einschließlich des Erzeugens von Umwandlungsschichten und anschließender Beschichtung ist durch industrielle Konservierung besser zu gewährleisten


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    Title :

    Filiformkorrosion an Vorhangfassaden von Leuchttürmen


    Additional title:

    Filiform-corrosion on curtain facades of lighthouses


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2007


    Size :

    5 Seiten, 7 Bilder, 2 Tabellen, 7 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German