Etwa 80 % der 900 Millionen Kraftfahrzeuge, die heute über die Straßen der Welt rollen, haben eine Kraftmaschine an Bord, in der ein Luft-Benzin-Gemisch verbrannt wird. Die Belastungen des Weltklimas durch die Kohlendioxid-Emissionen aus dem Straßenverkehr werden weiter ansteigen, wobei nur etwa 23 % der im Kraftstoff enthaltenen Energie in Vortrieb umgesetzt werden kann. Durch eine Reihe technischer Innovationen wollen die Autohersteller nun die Motoren auf Sparsamkeit trimmen. Downsizing ist eine Strategie, die zur Verkleinerung der Hubraumvolumen führt. Kleinvolumige Motoren verbrauchen weniger Sprit. Der nächste Schritt der Sparstrategie ist die direkte Einspritzung des Benzins in den Brennraum des Motors, moderne Dieselmotoren standen hier Pate. Auf der IAA in Frankfurt zeigt Mercedes ein Motorenkonzept, bei dem unter anderem Direkteinspritzung, Turboaufladung und eine variable Verdichtung miteinander kombiniert sind. Diesotto heißt der Zwitter aus Diesel und Ottomotor, der bald in Produktion gehen könnte. Kern des Diesotto-Motors ist die Raumzündverbrennung, ein dem Dieselprinzip ähnliches Brennverfahren. Hierüber können 238 PS mit einem 1.8-Liter-Hubraum erreicht werden bei einem Verbrauch von nur 6 Litern. HCCI nennt GM seinen Versuchsmotor, der das Beste von Diesel- und Ottomotor zusammenführt. Die homogene Kompressionszündung wird möglich durch eine ausgeklügelte Steuerungstechnik und Software. Der HCCI-Motor mit 180 PS Leistung und 2.2 Litern Hubraum erreicht 80 % der Effizienz eines Diesels, kostet aber in der Herstellung längst nicht so viel wie dieser. Das kombinierte Brennverfahren von VW funktioniert nur mit dem synthetischen Diesel Sunfuel. Der Dieselmotor gilt unter deutschen Autoherstellern als das effizienteste Antriebsaggregat. Doch der hohe Ausstoß von giftigen Stickoxiden bleibt derzeit noch ein Problem. Mercedes erreicht aber mit der Bluetec-Technik und AdBlue das Niveau der künftigen Abgasnorm EU6. Die Technik hat sich bei Mercedes-Lastwagen bereits bewährt.
Fahren und sparen
Wirtschaftswoche ; 37 ; 102-104
2007
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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