Das erste Serien-Elektrofahrzeug mit Sportwagencharakter wurde in Amerika mit einem Budget von 60 Millionen US-Dollar (rund 46 Millionen Euro) von Tesla Motors entwickelt. Der stromlinienförmige offene Zweisitzer hat 185 kW (248 PS), beschleunigt innerhalb von 4,2 Sekunden von Null auf Hundert, fährt bis zu 210 km/h schnell und kostet rund 100000 US-Dollar (etwa 77000 Euro). Antrieb des Roadsters ist ein nur 35 kg leichter kompakter Drehstrommotor, der sein maximales Drehmoment bereits bei 200 U/min erreicht und dieses bis zur Höchstdrehzahl von 13500 U/min beibehält. Der Motor wird allerdings sehr heiß, weshalb er mit Spezialstahl ummantelt ist. Die Bremsenergie wird zurückgewonnen. Als Energiespeicher werden 6831 handelsübliche Lithium-Ionen-Akkus verwendet, wie sie in jedem Laptop zu finden sind. Sie schlagen mit 450 kg zu Buche. Um die Brandgefahr zu vermeiden, sind mehrere Schutz- und Kühlstrategien vorgesehen, angefangen von der Alu-Ummantelung jeder Zelle über mehrere Kühlkreisläufe bis zu einer rechnergestützten Temperaturüberwachung. Das Batteriepaket fasst 80 kWh und ermöglicht 400 km Reichweite pro Aufladung, die etwa 3,5 Stunden dauert. Der rechnerische Verbrauch beläuft sich demnach auf 12,5 kWh/km. Die Karosserie besteht aus Kohlefaser auf einem Aluminiumchassis. Die Effizienz von der Primärenergiequelle bis zum Antriebsrad beträgt bei Stromgewinnung aus Erdgas immerhin 1,4 km pro Megajoule, was 2-3 mal höher ist als bei Dieselfahrzeugen oder Hybridautos. Die Emissionen liegen mit 46,2 g/km ebenfalls im 'sehr grünen Bereich', hier erzeugen die genannten Vergleichsfahrzeuge 130 bis 150 g/km. Ob ein solcher Sportflitzer angesichts ökologischer Katastrophenszenarien überhaupt eine Berechtigung hat, kann trefflich diskutiert werden. Für ein Fahrzeug dieser Klasse bringt der Roadster aber auf alle Fälle einen deutlichen Gewinn für die Umwelt, und die Erkenntnisse aus seiner Entwicklung kommen auch künftigen Limousinen zugute.
60 Millionen Dollar für die Formel-EE
Sonnenenergie ; Moderne Energie & Wohnen, Ausgabe 2/2007 ; 52-53
2007
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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