Der VW-Anteil bei MAN liegt inzwischen bei 29.9 % und demnächst wird Piech als Vorsitzender in den Aufsichtsrat einziehen und gemeinsam mit Audi-Chef Stadler und VW-Nutzfahrzeugvorstand Schaller die Interessen des Großaktionärs vertreten. Entgegen früherer Aussagen sieht der oberste Arbeitnehmervertreter bei MAN dies gelesen, weil Piech schriftlich versichert hat, das das Unternehmen mit seinen Sparten Nutzfahrzeuge, Turbomaschinen und Dieselmotoren nicht zerschlagen werden soll. Volkswagen ist damit im Begriff, einen neuen Riesen aus dem eigenen Nutzfahrzeugbereich, der Lastwagensparte von MAN sowie dem schwedischen Wettbewerber Scania zu schmieden. Der Sitz der neu zu gründenden Gesellschaft soll dem Vernehmen nach ein Drittland (Niederlande oder Österreich) sein. Außerdem soll das VW-Nutzfahrzeuggeschäft umstrukturiert werden. Die leichten Transporter sollen zur Pkw-Sparte gehören, die übrige Modellpalette soll eine neue Einheit bilden und in einer Holding zusammengefasst werden. In diese sollen die Anteile, die VW an MAN und Scania hält, ebenfalls eingebracht werden. Gemeinsame Entwicklungen, Vertrieb und die Nutzung von Modulen würden helfen, die Profitabilität bei den schweren LKW von VW weiter zu verbessern. Allerdings ist die Rolle von MAN und Scania in der Allianz noch weitgehend unklar. Mit dem Vorgehen gerät der ehemalige VW-Chef Pischetsrieder ins Abseits, der bisher die Akteure koordinierten und einen Entwurf für eine gemeinsame Holding-Struktur präsentiert hatte. Zunehmend gab es Spekulationen, dass der Ex-DaimlerChrysler Manager Cordes die Leitung des neuen Konglomerats übernehmen soll.
Tiefe Gräben
Wirtschaftswoche ; 13 ; 70-71
2007
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 1942
|DataCite | 1918
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