Infotainment-Systeme in Automobilen werden an ihrer Startzeit beurteilt. Es gibt Forderungen, Ton und Bild innerhalb der ersten zwei Sekunden nach Zündschlüsselaktivierung zu liefern. Nur so kann sichergestellt werden, dass Parkhilfen, die im Infotainment-System integriert sind, rechtzeitig funktionieren. Der Verlust an embedded Qualität führt direkt zu vergrößerten Startzeiten - schon dadurch, dass mehr Code aus einem Flash in ein RAM kopiert werden muss. Der ineffiziente Umgang mit Speicher und mit der Instantiierung/Allokierung von Speicherobjekten liefert den zweiten großen Anteil an den heutigen Startzeiten, die oft mehr als 20 Sekunden betragen. Stellenweise wird versucht, sich mit Tricks zu helfen. Mit viel Aufwand an Menschen und Fahrzeugprototypen wird kurz vor dem Serienstart versucht, durch intensive Erprobung die Fehler zu finden und dann zu beheben, wohl wissend, dass Software-Qualität nicht ertestbar sind. Bemerkenswert ist der Fehlerschwerpunkt Handwerk, darin schnell zu finden sind Logikfehler und Typisierungsfehler, schwieriger auszumachen sind Indexüberschreitungen und Pointerfehler. Mit Einführung von OO (Objektorientierten Softwaretechnik) hofft man, die Produktivität zu steigern und durch bessere Abstraktion die Fehlerraten deutlich zu vermindern. Daher der Ratschlag, sich zu allererst um die Software-Qualität zu kümmern, erst nachrangig sind falsche Prozesse und nicht zertifizierte Organisationsstrukturen Fehlerursache.
Embedded Systeme, embedded Probleme. Zunehmender Qualitätsverlust bei der Entwicklung eingebetteter Systeme
Elektronik Automotive ; 1 ; 63-67
2007
5 Seiten, 3 Bilder, 2 Quellen
Article (Journal)
German
Rapid-Prototyping eingebetteter Systeme
TIBKAT | 1996
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British Library Online Contents | 2014