Im März 2007 beginnt die Montage des neuen Langstreckenflugzeugs Boeing 787 Dreamliner, von dem im Mai 2008 das erste Exemplar an All Nippon Airways übergeben werden soll. Die 787 setzt in allen Bereichen des Flugzeugbaus neue Maßstäbe. Rumpf und Flügel werden zu großen Teilen aus leichten Verbundwerkstoffen gebaut. Angetrieben wird der Dreamliner von zwei komplett neuen Düsentriebswerken, die sparsamer und leiser arbeiten als alle Turbinen zuvor. Erstmals kommt ein Fertigungssystem zum Einsatz, bei dem Systempartner aus aller Welt Komponenten nach Seattle liefern. Mit umgerechnet gut 8 Milliarden Euro Entwicklungskosten ist die 787 der teuerste Neubau, den sich das Unternehmen je geleistet hat. Am stärksten werden die Passagiere profitieren. Auf ihre Bedürfnisse sind Boeing und Airbus früher viel zu wenig eingegangen. Durch ein ausgeklügeltes Druckbelüftungssystem wird im Rumpf der 787 ein Klima herrschen, das den am Boden nahe kommt. Der Luftdruck an Bord wird auch in 12000 Meter Höhe den Verhältnissen entsprechen, wie man sie auf einem 1800 Meer hohen Berg bei Windstille erlebt. Auch der Lärmpegel in der Kabine ist sehr niedrig. Dank des Rumpfes aus Kunststoff kann die Maschine auf größere Höhen steigen. Ein neues Steuerungssystem reduziert Schlingerbewegungen auf ein Zehntel der heutigen Werte. Die Fertigung von Boeing wurde nach dem Vorbild der Autoindustrie komplett neu organisiert. Die Einzelteile kommen von Zulieferern aus 14 US-Bundesstaaten und neun anderen Ländern.
Der Traumjet. 787 Dreamliner
Wirtschaftswoche ; 7 ; 78-83
2007
5 Seiten, 9 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
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