Vor rd. 80 Jahren war die Munitionsfabrik Espagit aus dem ersten Weltkrieg in Hallschlag beim Delaborieren von Spreng- und Kampfstoffmunition durch eine Explosion zerstört worden. Nachdem im Jahr 1995 eine Totalsanierung mit Bodenbehandlung als unverhältnismäßig ausgeschlossen wurde, entstand folgende Sicherungsvariante: (1) Beräumung und Entmunitionierung der B-Zone, einer 82 ha großen, landwirtschaftlich genutzten Fläche um den ehemaligen Produktionsbereich, (2) Tiefenentmunitionierung der Randbereiche der C-Zone - rd. 17 ha - und des Exotentrichters, (3) oberflächennahe Munitionsräumung des Kernbereichs der C-Zone, etwa 11,3 ha, mit anschließender Bodenabdeckung und Bepflanzung sowie (4) Fassung des belasteten Sickerwassers aus dem gesicherten Kernbereich in zwei Rigolensystemen und Behandlung in einer Wasserreinigungsanlage über einen geschätzten Zeitraum von 50 Jahren. Die zur Sickerwasserreinigung eingesetzten 8 Mecana-Drucktrommelfilter sind mit Polstoffen bespannt, die ein deutlich besseres Abreinigungsverhalten zeigen als Nadelfilze. Die Aktivkohle-Adsorption eliminiert organische Schadstoffe. Drei 2,5 m durchmessende Behälter fassen je 15 m3 A-Kohle und sind so geschaltet, dass der erste Filter nach dem Durchbruch weitergefahren wird, bis der zweite Filter kurz vor dem Durchbruch ist. Wegen der für Hallschlag typischen Starkregenereignisse und der damit schwankenden Zulaufmengen besitzt die Anlage ein Rückhaltebecken von ca. 1500 m3.
Rüstungsaltlast gesichert. Sickerwasserbehandlung von Sprengstoffaltlasten
Umweltmagazin ; 36 , 12 ; 30-31
2006
2 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
Rüstungsaltlast Nordsee Gefährdungsabschätzung der Munitionsversenkungsgebiete beendet
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