In der Rohkarosserie des neuen Audi TT sind 140 kg Aluminium und 66 kg Stahl verarbeitet. Rund 100 Verbindungen von Aluminium- und Stahlkomponenten werden dabei erstmals mittels Stanznieten mit Vollnieten ausgeführt. Die Stanznieten werden mit einer elektromotorischen Setzspindel in die Bleche gedrückt, wobei ein Wegmeßsystem die exakte Einpreßtiefe des Niets sicherstellt. Die Nietzuführung erfolgt mittels Druckluft aus einem Sammelbehälter, der bis zu 20000 Niete fassen kann. Für die Positionierung des Setzgerätes sorgt ein spezieller Werkzeugträger (C-Bügel). Die Matrize hat eine ringförmige Kontur, die sich in die untere Blechlage einpreßt; anfallender Abfall wird abgesaugt. Das sonst übliche Vorlochen wird durch den Niet-Schneid-Vorgang ersetzt. Die Matrize auf der Rückseite sorgt mit einer speziellen Gravur für die optimale Ausbildung des Fügeelements. Der gesamte Prozeß wird ständig überwacht; die Stanzniet-Steuerung ist während des gesamten Nietvorgangs mit der übergeordneten Robotersteuerung verbunden. Wesentliche Vorteile des von der Tucker GmbH in Gießen gelieferten Systems sind die hohe Arbeitsgeschwindigkeit (alle 2,5 s wird ein Niet gesetzt), geringe Niederhaltekräfte von maximal 100 kN, die überlegene Verbindungsqualität, eine hohe Prozeßsicherheit und Wiederholgenauigkeit, eine erhöhte Lebensdauer unter schwingender Belastung, ein geringer Wartungsaufwand und reduzierte Fertigungskosten.
Fügetechnik. Audi TT: Premiere für Vollniete
Blech InForm ; 6 ; 32-34
2006
3 Seiten, 4 Bilder
Article (Journal)
German
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