Sinnvoll ist der Einsatz der SMI-Technologie (Sandwich-Monocoque-Injection-Technologie) - einer Weiterentwicklung des RTM-Verfahrens (Resin Transfer Moulding) - nur für bestimmte Einsatzfälle, wobei eine globale Betrachtung der Rahmenbedingungen vorauszugehen hat. Im Rahmen der Entwicklung einer für das Flottensegment im Fernverkehr optimalen Fahrerhaus-Variante wurde bei MAN ein Projekt mit gezieltem Einsatz von Target-Costing und einem engen Terminplan gestartet. Das schloss auch die Herstellverfahren spezifischer Baugruppen hinsichtlich Anforderung und Wirtschaftlichkeit ein. Aufbauend auf grundsätzliche strategische Überlegungen wurden die Marktentwicklung und die vorhandene Modellpalette gegeneinander gespiegelt. Zusätzlich wurde die künftige Entwicklung in den einzelnen Segmenten abgeschätzt und eine gesamtheitliche Wirtschaftlichkeitsbetrachtung verschiedener Szenarien erstellt. Zeitgleich wurden die unterschiedlichsten Herstelltechnologien in Europa und Asien angefragt. Aufbauend auf einer Marktrecherche wurde parallel zum Technologievergleich die Packageauslegung und die Erarbeitung von Designentwürfen begonnen. Eine Gegenüberstellung von unterschiedlichen Fertigungstechnologien hinsichtlich Kosten, Gewicht, Funktion, Termin, Qualität, Logistik und Technologierisiko erhielt die Variante RTM/SMI die beste Bewertung. Die Vorteile der SMI-Technologie liegen im geringen Gewicht, hoher Steifigkeit und Festigkeit, gutem thermischen und akustischem Verhalten, hoher Bauteilgenauigkeit, in der Integrationsfähigkeit sowie kurzen Erstellungszeit der Werkzeuge. Der Gesamt-Prozess gliedert sich in die Prozessschritte Einbringen der Metallverstärkungen ins Schäumungswerkzeug, Produktion der Schaumkerne, Vorbereiten der Schaumkerne und fixieren der Glasfasermatten (UNIFILO, 600 g/m2), Einlegen der Schaumkerne und Glasfasermatten in das NVD-Werkzeug (Nickel-Vapor-Deposition), Füllen des Werkzeuges mit Epoxy-Harz, ca. 33 Kg, Reaktion des Epoxy-Harzes, ca. 25 Minuten, Entnahme des Rohteils aus dem Werkzeug, Fertigbearbeiten des Rohteils in einem CNC-Fräscenter, Lackieren des Fertigteils in Wagenfarbe sowie Montage definierter Ausstattungsumfänge und Auslieferung Just-In-Sequence an den Kunden.
Dachmodul für Nutzfahrzeuge in SMI-Technologie
Kunststoffe im Automobilbau, 2006 ; 157-179
2006
23 Seiten, 36 Bilder, 1 Quelle
Conference paper
German
Dachmodul fuer Nutzfahrzeuge in SMI Technologie
Automotive engineering | 2006
|IAA Nutzfahrzeuge - Technologie: Nutzfahrzeuge übernehmen Vorreiterrolle
Online Contents | 2006