Für die Beurteilung des Schwingungskomforts eines Fahrzeuges gibt es keine eindeutigen Zahlenwerte. Es wurde daher eine Methode zur Abbildung der globalen Eigenfrequenzen der Karosserie erarbeitet. Ziel war die Generierung und Parametrisierung eines Karosserie-Funktionsmodells, um in einer sehr frühen Konzeptphase die Schwingungskomfortberechnung einsetzen und Schwingungskomfortphänomene im Frequenzbereich 1 bis 30 Hz abdecken zu können. Damit sollen die dynamischen Eigenschaften der Karosserie schon dort im Entwicklungsprozess abgebildet werden, wo bislang die Schwingungskomfortberechnung nur an Hand einer Mehrkörpersimulation mit reinen starren Körpern durchgeführt wurde. Ausgehend von einer eingehenden Analyse der globalen Eigenformen unterschiedlicher Karosseriederivate wurde ein Funktionsmodell aus sechs starren Körpern ermittelt. Aus den sechs Körpern und den Schnittstellen wurden insgesamt 54 Parameter ermittelt, die zur vollständigen Definition des Funktionsmodells identifiziert werden müssen. Dabei können zwei verschiedene Klassen von Parametern ermittelt werden. Die erste Klase umfasst die sogenannte Trägheitsparameter. Dabei handelt es sich um die Massen, Massenträgheitsmomente und Koordinaten der Massenschwerpunkte der einzelnen Körper des Funktionsmodells. Bei den übrigen Parametern des Funktionsmodells handelt es sich um sog. virtuelle Parameter für die Feder- und Dämpferelemente des Funktionsmodells. Für die Implementierung der Parameteridentifikation wurden einige Strategien entwickelt, die zu einer weiteren Aufteilung der Parameter in Steifigkeits- und Dämpfungsparameter führten. Zur vollständigen Umsetzbarkeit der vorgeschlagenen Parameteridentifikation wird im weiteren Verlauf neben der Einführung einer Möglichkeit zum Vergleich der berechneten Eigenformen, ein implementierter Mehrkörperformalismus und das zur weiteren Effizienzsteigerung eingesetzte Expertensystem vorgestellt. Am Beispiel einer Limousinenkarosserie der Oberklasse wird ein vollständiger Verlauf der Parametrisierung gezeigt. Anhand einiger Anwendungsmöglichkeiten wird das Potenzial des Funktionsmodells aufgezeigt.
Funktionsmodell der Karosserie zur Auslegung des Schwingungskomforts im Gesamtfahrzeug
2005
170 Seiten, 118 Bilder, 23 Tabellen, 54 Quellen
Theses
German
Funktionsmodell der Karosserie zur Auslegung des Schwingungskomforts im Gesamtfahrzeug
Automotive engineering | 2006
|Auslegung des Schwingungskomforts der Karosserie
Automotive engineering | 2004
|Funktionsauslegung der Karosserie im Gesamtfahrzeug
Tema Archive | 2002
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