Für das F03-Projekt an der Küste Norwegens stellt ABB das Know-how auf dem Gebiet der Energieumwandlung und Automatisierung zur Verfügung und liefert die entsprechenden energie- und automatisierungstechnischen Komponenten. Das F03-Projekt sieht aus wie eine herkömmliche Offshore-Plattform. Ein auffälliger Unterschied sind jedoch die darunter hängenden zylindrischen Schwimmkörper. Diese werden von den Wellen auf und ab bewegt und nehmen dadurch Energie auf. Diese lineare, vertikale Bewegung wird dann über ein Hydrauliksystem in eine Drehbewegung umgewandelt, wobei ein Hydraulikmotor einen Generator antreibt, der schließlich Strom erzeugt. Ein weiterer wichtiger Unterschied zu herkömmlichen Plattformen ist, dass das Grundgerüst der Plattform nicht aus Stahl, sondern aus leichten Verbundwerkstoffen besteht. Zunächst wurde ein Modell der Plattform im Maßstab 1:20 gebaut. Die vielversprechenden Ergebnisse dieser Tests führten dann zum Bau von einem Forschungsmodell im Maßstab 1:3. Es ist 8 m hoch, wobei die Hydrauliktürme allein schon eine Höhe von 7 m haben. Nach Schätzungen wird die fertige Plattform bei einer Wellenhöhe von 6 m und einer Periodendauer von 9 s eine elektrische Leistung von 2,52 MW liefern und entspricht in etwa der Produktivität einer Windkraftanlage. Das Ziel ist es, Strom zu einem Preis von 2,8 EUR/kWh zu produzieren. Die Baukosten für eine solche Plattform werden laut Schätzungen zwischen 3 Mio. EUR und 4 Mio EUR betragen. Nach dem aktuelle Projektstand haben die norwegischen Behörden die Genehmigung zum Bau eines Wellenenergiekraftwerks vor der Insel Karmoy an der Westküste Norwegens erteilt. Zurzeit befindet sich das Projekt in der Engineeringphase und soll 2007 abgeschlossen sein. Im interdisziplinären Projekt 'Sustainable, Economically Efficient Wave Energy Converter' (SEEWEC) werden zurzeit sämtliche Aspekte des F03-Konzepts auf verschiedenen Ebenen nach Verbesserungsmöglichkeiten durchleuchtet. Dabei werden unter anderem neue Zylinderformen, Plattformkonstruktionen und Werkstoffe getestet. Außerdem wird geprüft, ob sich ein linearer oder rotierender Generator besser eignet, wie sich die Energiegewinnung bei bestimmten Wellenbedingungen maximieren lässt, wie mehrere Wellenenergiekraftwerke miteinander verbunden werden können oder wie der Strom zur Küste übertragen werden kann.
Mit der Kraft der Wellen. Die Energiegewinnung aus Meereswellen kennt kein schlechtes Wetter
ABB Technik ; 3 ; 29-31
2006
3 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
Drehbewegung , elektrische Leistung , Energiegewinnung , Energieübertragung , Energieumwandlung , Engineering , Genehmigung , Generator (elektrische Maschine) , Hydraulik , Hydromotor , Investitionskosten , Meerestechnik , Modell , Norwegen , Offshore-Plattform , Optimierung , Projekt , Schwimmkörper , Strompreis , Verbundwerkstoff , Vertikalablenkung , Wellenenergiewandler , Wellenkraftwerk
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