Das neue Forschungsschiff Maria S. Merian steht vor seiner längsten Fahrt, bei der das Schiff Richtung Faröer-Inseln, Spitzbergen, Grönland und Reykjavik fahren wird. Vor Grönland herrschen heute ähnliche Verhältnisse wie in Kontinentaleuropa vor 12000 Jahren zum Ende der letzten Eiszeit: wegen der globalen Erwärmung schmilzt das Eis, hebt sich der Meeresboden und senken sich die Uferregionen ab. Wenn man verstehen kann, was heute in Grönland passiert, kann leichter vorhergesagt werden, was an der Ostsee in Zukunft passieren wird. Das Schiff lässt sich dank eins Pod-Antriebes, bei dem drehbare Propeller, die von Elektromotoren angetrieben werden das Ruder ersetzen und des Satellitennavigationssystems GPS sehr präzise steuern. Durch die zusätzliche Stabilisierung durch ein Querstrahlruder kann das Schiff auf der Stelle drehen oder quer fahren. Gesteuert wird das Schiff per Joystick, das Schiff kann dank GPS ohne Zutun der Besatzung zentimetergenau die gewählte Position anfahren und dort bleiben, selbst bei Windstärke 7. Das Schiff kann in sensibler Umwelt auch ohne Dieselmotoren fahren. An Bord gibt es 12 Labore u.a. ein Datencenter, ein Gravimeter-Raum, in dem regionale Änderungen der Schwerkraft untersucht werden, ein Salinometer-Raum zur Analyse des Meerwassers und ein Hydro-Akustik-Raum zur Auswertung der Daten, die Unterwasser-Scanner vom Meeresboden liefern.
Höchste Präzision. Forschungsschiff
Wirtschaftswoche ; 25 ; 120-123
2006
4 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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