Der Autor fordert einen mautfinanzierten Ausbau der Bundesfernstraßen. Während die Organisation von Detailplanung, Realisierung und Betrieb der konzessionierten Netzabschnitte unter bundesbehördlicher Aufsicht dabei privaten Betreibergesellschaften übertragen werden soll, bleibt das Gesamtsystem bis hin zur Definition der Dienstleistungsaufgabe der jeweiligen Autobahnprojekte im verkehrspolitischen Verantwortungsbereich des Bundes. Die Einflussnahme der Bundesländer soll eingeschränkt werden, da deren Vertreter in erster Linie 'politisch', das heißt, für maximale Erreichbarkeit argumentieren müssen statt für Wirtschaftlichkeit oder Umweltbelange. Eine Erweiterung des Mauts auf alle Kraftfahrzeuge über schwere Lkws hinaus soll zunächst den direkten Infrastrukturkosten des Streckenbetreibers dienen und darüber hinaus den finanziellen Spielraum der Bundeshaushalts erweitern - sie soll nicht (wie der bisherige Maut) in einen Infrastrukturausbau fließen, der den umweltpolitischen Absichten widerspricht. Die Konzessionsvergabeverfahren sollen nach Meinung des Autors geändert werden. Einerseits soll das Risiko des Konzessionsnehmers voll abgedeckt werden (Ausgleich bei unvorhersehbarem Verkehrsrückgang oder Änderung der politischen Rahmenbedingungen), andererseits soll der Anreiz zu kostensparender Projektdurchführung nicht durch Zuschüsse gemindert werden. Empfohlen wird ein Barwertmodell mit variabler Laufzeit mit Verweis auf positive Erfahrungen aus Chile.
Umwelt- und marktorientierte Fernstraßenentwicklung in Deutschland. Strategien für eine konzeptionelle Neuordnung der Bundesverkehrswegebereitstellung
Trunk road expansion: environment- and market-orientated perspectives
Internationales Verkehrswesen ; 58 , 4 ; 146-150
2006
5 Seiten, 1 Bild, 13 Quellen
Article (Journal)
German
Umwelt- und marktorientierte Fernstraßenentwicklung in Deutschland
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