Das Geschäft traditionsreicher Autozulieferer wie Karmann und Magna Steyr ist gefährdet. Die bisherigen Auftraggeber, die Autokonzerne, reichen ihre Absatzprobleme an ihre langjährigen Lohnfertiger weiter oder drohen, sich ganz abzuwenden. So droht ein Stellenabbau bei den Auftragsfertigern, wobei zyklische Schwankungen und vorübergehender Stellenabbau auch in der Vergangenheit immer wieder zum Geschäft gehört. Doch dieses Mal drohen der ganzen Branche der Lohnfertiger, die Autos fremder Marken herstellen, größere Probleme. Viele Autokonzerne holen ihre Nischenmodelle wieder zurück, um die Kapazitäten in den eigenen Fabriken auszulasten. Außerdem setzen immer mehr Autobauer auf Kooperationen mit anderen Herstellern. So wird Mercedes die allradgetriebene E-Klasse ab 2000 wieder in Sindelfingen bauen und nicht mehr bei Magna Steyr bauen lassen. Das CLK-Cabriolet, das derzeit bei Karmann montiert wird, soll in der nächsten Generation im Mercedes-Werk in Bremen hergestellt werden. Und BMW erwägt, den Geländewagen X3, der von Magna Steyr gebaut wird, ab 2010 im eigenen Werk in den USA zu montieren. Grund für den Sinneswandel weg vom Outsourcing sind in vielen Fällen massive Überkapazitäten bei den Herstellern, die schon jetzt den Bedarf weit übertreffen. Chrysler will die eigenen Werke anders organisieren, um so flexibel zu werden, dass viele Modelle rentabel selbst montiert werden können. Karmann versucht deshalb, die Abhängigkeit vom Fahrzeugbau zu verringern und will das Geschäft mit Cabriodächern, Entwicklungsleistungen und Werkzeugbau stärken. Auch Magna Steyr setzt verstärkt auf seine Kompetenz als Entwicklungsdienstleister und Techniklieferant.
Lockere Liaison
Wirtschaftswoche ; 7 ; 54-56
2006
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
Ergebnisse aus der Umfrage "Der lockere Umgangston in den Betrieben"
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