Die normalen passiven Sicherheitseinrichtungen im Pkw können im Fall eines Unfalls nur Erwachsenen ausreichenden Schutz bieten. Für Kinder, die sich in ihrer Körpergröße, aber auch in anderen körperlichen Eigenschaften von Erwachsenen unterscheiden, sind zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig. Kinder verändern sich in den ersten Lebensjahren körperlich sehr stark, deshalb ist es notwendig, verschiedene Kinderschutzsysteme (KSS) zu verwenden, die für die jeweilige Größe und Masse des Kindes ausgelegt sind. Diese so genannten Kinderschutzsysteme (KSS) unterliegen den verschiedensten Anforderungen. Neben der Hauptfunktion, dem Schutz der Kinder, müssen auch andere gesetzliche Bedingungen erfüllt sein. Diese betreffen z. B. die Eigenschaften der verwendeten Materialien. Wie in vielen anderen Bereichen wird das statische und dynamische Verhalten zusätzlich in Verbraucherschutztests überprüft, die zum Teil Anforderungen über den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten stellen. Dabei wird aber nicht nur die Schutzwirkung überprüft, sondern auch eine Bewertung u. a von Handhabung, Haltbarkeit, Design und Komfort vorgenommen. Diese stellen neben den reinen Versuchsergebnissen für den Endverbraucher wichtige Kriterien beim Kauf eines Kindersitzes dar und haben somit auch auf die Sicherheit des Kindes Einfluss. Basierend auf statistischen Auswertungen, Versuchsergebnissen, dem Einsatz der numerischen Simulation in der KSS-Entwicklung sowie einer Analyse aus der Sicht der Verbraucher werden im Beitrag die aktuelle Situation der Kindersicherheit in der Realität sowie der technische Stand in der Forschung dargestellt und Entwicklungspotenziale aufgezeigt. Die Analyse von Literatur und auch die Versuchergebnisse zeigen, dass viele Kinderschutzsysteme dem Anspruch, Kinder im Pkw sicher zu schützen, weitestgehend gerecht werden. Jedoch drängen in letzter Zeit vermehrt Billigsitze auf den Markt bzw. wird die Lebensdauer der Kindersitze durch eine Zweitvermarktung deutlich verlängert. Beides erschwert das Ziel, Kinder bestmöglich im Pkw unterzubringen. Bei der korrekten Handhabung eines hochwertigen KSS kann das Schutzpotenzial voll ausgeschöpft und die Zahl der bei einem Unfall verletzten und getöteten Kinder verringert werden. Ein weiterer zentraler Punkt kann und muss auch eine bessere Information der Endverbraucher sein. Dies sollte durch neue Schulungskonzepte zur Kindersicherheit wie die Schulung direkt mit Benutzern von KSS, aber auch durch eine verbesserte Schulung aller anderen Personen geschehen, die mit Eltern und Kindern in Kontakt kommen.
Modern passive occupant restraint systems protect adult car occupants effectively in case of an accident. However, as the physiology of children differs from the physiology of adults it is vital to protect children by using child restraint systems (CRS). They have to be designed to fit the child's size and weight at different ages. In the development process of the CRS special emphasis must be put on its usability to ensure correct handling by the user. Recent studies and tests show that it is possible to improve safety as well as usability of CRSs.
Schutz für die Kleinsten - Entwicklungspotenziale der Kindersicherheit
Protection for the smallest occupant - Potential of development in child safety
2005
25 Seiten, 11 Bilder, 23 Quellen
Conference paper
German
Aktueller Stand zur Kindersicherheit
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