Um eine weitere Verbesserung der passiven Sicherheit der gesamten Fahrzeugflotte zu erreichen, müssen stets zwei Aspekte berücksichtigt werden: Selbstschutz ist die Eigenschaft des Fahrzeugs seine eigenen Insassen sowohl in Fahrzeug- Fahrzeug-Kollisionen als auch in Kollisionen mit anderen Objekten zu schützen. Partnerschutz ist die Eigenschaft des Fahrzeugs die Insassen eines gegnerischen Fahrzeugs in einer Fahrzeug-Fahrzeug-Kollision zu schützen, also eine möglichst geringe Aggressivität zu haben. Kompatibilität bezeichnet die Kombination zwischen hohem Selbstschutz und niedriger Aggressivität gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern in der Weise, dass das Gesamtrisiko in der Fahrzeugflotte minimiert wird. Es besteht allgemeine Einigkeit, dass eine Verbesserung der Kompatibilität nicht zu Lasten des Selbstschutzes einzelner Fahrzeuge gehen darf. Bei der Analyse des Unfallgeschehens in Deutschland zeigt sich die hohe Relevanz von Alleinunfällen bei Unfällen mit Schwerverletzten und Getöteten. Bei diesen Unfällen ist der Selbstschutz allein bestimmend. Deshalb dürfen Maßnahmen zur Kompatibilität den bestehenden Selbstschutz nicht senken. Es werden im Beitrag theoretische Möglichkeiten zur Verbesserung der Kompatibilität bei frontalen Pkw- Kollisionen diskutiert. Dabei wird ein Schwerpunkt auf den Einfluss einer verbesserten Strukturinteraktion als ersten Schritt in Richtung einer verbesserten Kompatibilität gelegt. Von den meisten Kompatibilitätsarbeitsgruppen wurde der Bereich der US-Bumperzone (406 bis 508 mm) als Basis für ein gemeinsames Strukturinteraktionsgebiet definiert. Ein künftiges Testverfahren zur Bewertung der Strukturinteraktion sollte die Konvergenz von Strukturen aller Verkehrsteilnehmer und der Infrastruktur unterstützen, um maximale Energieumsetzung in den dafür vorgesehenen Strukturen zu ermöglichen. In Europa werden derzeit zwei mögliche Testverfahren intensiv untersucht, ein Test mit voller Überdeckung und einem dünnen Defoelement (FWDB-Test) und ein Test mit teilweiser Überdeckung mit einem tiefen, progressiven Deformationselement (PDB-Test), dass ein bis 'auf Block deformieren' verhindern soll. Der auch von IHRA (International Harmonized Research Activities) als Phase 1 vorgeschlagene FWDB-Test bietet das beste Potential, Strukturinteraktion zu sichern, ohne den Selbstschutz zu gefährden. Er stellt nur eine geringfügige Modifikation des bestehenden Tests gegen die starre Barriere dar. Ein Nachweis der Wirksamkeit der beabsichtigten Maßnahmen ist jedoch noch zu führen.

    Due to continuous efforts in primary and secondary safety, a high level of occupant protection has been achieved in modern cars. Compatibility describes the combination of high self protection with low aggressivity to other traffic participants. There are extensive development activities towards a meaningful compatibility evaluation procedure in different regions of the world. When analysing real world accident data in Germany, the high relevance of single vehicle accidents can be observed with regard to severe and fatal injuries. In these accidents only self protection is necessary and therefore any measure to improve compatibility must not lower existing self protection levels. Theoretical possibilities to improve compatibility in frontal passenger car collisions are discussed. There is a focus on the influence of improved structural interaction as a first step towards improved compatibility. The most suitable of the currently discussed test procedures is analysed and its potential for a world-wide harmonised compatibility evaluation procedure is discussed. Based on a Roadmap towards improved compatibility, meaningful next steps are suggested towards a harmonised evaluation procedure.


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    Title :

    Aspekte zur Entwicklung eines weltweit harmonisierten Kompatibilitäts-Bewertungsverfahrens


    Additional title:

    Aspects relating to the development of a world-wide harmonised compatibility evaluation procedure


    Contributors:


    Publication date :

    2005


    Size :

    23 Seiten, 21 Bilder, 1 Tabelle, 17 Quellen




    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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