Bei fast allen Automobilen gehören die Türen zu den typischen Roststellen. Früher oder später dringt Wasser, Staub und Schmutz an den Fensterschachtdichtungen vorbei ein and legt den Grundstein für die Korrosion. Die Reparatur sollte kein größeres Problem sein, weil die Türen von allen Seiten gut zugänglich, relativ einfach demontierbar und nur selten kompliziert geformt sind. Eines ist nicht zu unterschätzen: Nur wenige Blechreparaturen verlangen ähnlich viel Präzision, denn die hundertprozentige Passform der Tür gehört zu den Punkten, die die Optik des Autos maßgeblich bestimmen. Es ist dringend zu beachten, dass ein Oldtimer in der Regel deutlich weniger verwindungssteif ist als moderne Autos. Grundsätzlich gilt bei jeder Karosseriereparatur mit Hilfe einer Hebebühne, dass das Auto keinesfalls an der Karosserie hochgehoben wird sondern immer nur an den Achsen. Dies gilt auch bei der Sanierung der Türen. Es wird davon abgeraten, die Türen einzupassen, wenn schwere Baugruppen (Motor, Getriebe) des Autos demontiert sind. Die Türscharniere müssen bei Beginn der Arbeit immer in einwandfreiem Zustand sein, d. h. ohne Spiel. Die Innenausstattung der Türen soll demontiert werden, da insbesondere das Glas beim Schleifen und Schweißen des Blechs schnell Schaden nimmt. Das exakte Nachmessen und Aufschreiben der Maße an diversen, genau definierten Messpunkten ist mühsam. Aus diesem Grund wird eine Methode zur Vermessung der Reparaturbleche unter Anwendung einfacher Hilfsmittel beschrieben. Grundsätzlich sollte immer Blech derselben Stärke verwendet werden, die einst der Hersteller für die Tür vorsah. Unterschiedlich starkes Material miteinander zu verschweißen ist schwierig. Das Formen größerer Reparaturbleche verlangt einige Erfahrung und ist meist ein Fall für eine Rollenstreckmaschine. Ist es nötig, das Blech mit eine Türgriffmulde zu versehen, ist eine entsprechende Form aus Hartholz anzufertigen. Unabhängig von der gewählten Schweißtechnik sollte das Reparaturblech zunächst nur angeheftet werden, weil die Türkanten noch umzulegen sind. Hierzu benutzt man Karosseriehammer und Handfaust, wobei die Handfaust schwerer als der Hammer gewählt werden muss. Die Form der Handfaust ist entscheidend. Das richtige Werkzeug ist auch beim abschließenden Umlegen der Türkanten von Bedeutung: Holz- oder Lederhammer hinterlassen keinerlei Spuren im Material. Bei dieser Arbeit sind noch letzte Korrekturen der Spaltmaße möglich: Wenn man direkt auf die Türkante hämmert, rollt das Blech ein wenig nach innen, und der Türspalt wird größer. Hämmert man dagegen flach auf das Blech, rollt es nach außen, und der Spalt wird geringfügig kleiner. Deswegen soll man die Türen zur Kontrolle mehrfach ein- und wieder aushängen und erst dann die Türkannten festhämmern und gegebenenfalls mit einigen wenigen Schweißpunkten sichern. Als Rostschutz wird ein stark verdünnter Primer empfohlen, der sich von der Innenseite der Tür her in alle Ritzen und Ecken optimal verteilen kann.


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    Title :

    Öffnungszeiten. Praxistipps für optimale Ergebnisse bei Türreparaturen


    Additional title:

    Practical hints for optimal repairs on car doors


    Contributors:

    Published in:

    Oldtimer Praxis ; 2 ; 16-19


    Publication date :

    2006


    Size :

    4 Seiten, 28 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German