Die Abkehr von einer kundenneutralen hin zu einer kundenorientierten Fahrzeugproduktion und -distribution ist ein erklärtes Ziel aller Automobilhersteller. Dabei steht eine ganzheitliche Betrachtung des bereichsübergreifenden Order-to-Delivery- (OtD-) Prozesses im Mittelpunkt des Handelns. Auf globaler Ebene haben sich in der Vergangenheit zahlreiche und verschiedenartige OtD-Prozess-Gestaltungen entwickelt. Aufgrund weltweit vernetzter Produktionsstandorte und Absatzmärkte entziehen sich diese einem direkten Vergleich. Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt daher in einer systematischen und herstellerneutralen Modellierung von idealtypischen OtD-Referenzprozessen. Dadurch gelingt die Schaffung von Transparenz in einem hoch komplexen Umfeld. Die resultierenden operationalisierten OtD-Prozesstypen dienen einerseits zur Überprüfung und Schärfung bestehender Prozesse und andererseits als Vorlage für die Neugestaltung. Die Übertragung der durchgeführten Prozessstrukturierung auf andere Industrien erscheint möglich. Das entwickelte methodische Vorgehen ist industrieneutral. Bei der Festlegung des Einsatzbereiches sind jedoch die jeweiligen Voraussetzungen zu prüfen. Geeignet sind Industrien und deren Produkte, die entlang dem OtD-Prozess unterschiedliche Charakteristiken des Kundenanteils aufweisen. Entsprechend sind Industrien zu identifizieren wie beispielsweise die Telekommunikation (und dabei insbesondere der Bereich Mobile Kommunikation) oder in der Konsumgüterindustrie der Bereich sogenannter 'Weißer Ware'. Bei diesen beiden Beispielen erscheint eine Anwendung sinnvoll und durchführbar. Das typologische OtD-Grundmuster bietet zahlreiche Ansatzpunkte, um in weiterführender Forschung detailliertere Kenntnisse zu ergänzenden Merkmalen und Ausprägungen zu gewinnen. Im Umfeld der Produktionsversorgung stellen Belieferungskonzepte und die Struktur der Teile-Supply-Chain interessante Möglichkeiten für eine tiefergreifende Untersuchung dar. Der Produktentstehungsprozess bietet im Zusammenhang mit einer OtD-Prozesskonformen Produktentwicklung einen weiteren möglichen Schwerpunkt zukünftiger Forschungsarbeiten. Im Planungs- und Steuerungsbereich lassen sich durch verbesserte Prognosetechniken und eine schnellere Verarbeitung riesiger Datenmengen zusätzliche Aspekte für eine Erweiterung des typologischen OtD-Grundmusters ableiten.
Typologisierung von Order-to-Delivery-Prozessen in der Automobilindustrie
Characterization of order-to-delivery-processes applied by the automotive industry
2004
205 Seiten, 50 Bilder, Quellen
Theses
German
Zwangsmobilität und Verkehrsmittelorientierung junger Erwachsener : eine Typologisierung
SLUB | 2014
|Simulation des Order-to-Delivery Prozesses in der Automobilindustrie
Tema Archive | 2000
|Schwerpunktthema Automobilindustrie
SLUB | 2015
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