Mit dem neuen BMW-Reihensechsyzlinder-Ottomotor wurde erstmalig ein Mg-Al-Verbundkurbelgehäuse in Serie eingeführt. Das Mg-Al-Verbundkurbelgehäuse lieferte den wesentlichen Beitrag zur Gewichtsreduktion bei dem neuen Motor. Da Magnesium nicht alle Voraussetzungen erfüllt, die für einen Einsatz als Zylinderkurbelgehäusematerial notwendig sind, war ein intelligenter Materialmix in einer Verbundkonstruktion notwendig. Zur Erzielung hoher globaler Steifigkeiten wurde eine Bedplate-Konstruktion gewählt. Die Zylinderlauffläche, die Kühlwasserführung, die Kurbelwellenhauptlager mit ihren Verschraubungen und die Zylinderkopfverschraubungen werden im Insert integriert. Das Insert aus einer übereutektischen Aluminiumlegierung wird im Druckgießprozess mit einer Magnesiumlegierung umgossen. Dabei entsteht das eigentliche Kurbelgehäuserohrteil in Verbundbauweise. Als weiteres wesentliches Konstruktionsmerkmal wird eine Opendeck-Ausführung notwendig. Die Magnesiumlegierung Mg-6Al-2Sr (Aj62x) wurde neu entwickelt, um die positiven Eigenschaften der Standardmagnesiumlegierung AZ91 HP und der Aluminiumlegierung AlSi8Cu3 (Al226) zu verbinden. Die Wechselwirkung Werkstoff-Konstruktion wird kurz erläutert. Die Funktionsentwicklung Zylinderlauffläche wird anhand folgender Punkte dargestellt: 1. Anforderungen, 2. Prüfung der Zylinderlaufflächen. Es wurde eine Reihe von neuen Prüfverfahren entwickelt und industrialisiert, die einen gleich bleibend hohen Qualitätsstand in der Produktion sicher stellen.
Die Zylinderlauffläche des Mg-Al-Verbundkurbelgehäuses im neuen BMW-Sechszylindermotor
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 107 , Sh: Werkstoffe im Automobilbau ; 58-64
2005
6 Seiten, 7 Bilder, 9 Quellen
Article (Journal)
German
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