Ein Allradantrieb kann neben seinen Vorteilen für die Traktion auch Vorteile für Fahrdynamik und Fahrsicherheit bieten, indem z.B. Giermomente durch gezielte Drehmomentverteilung ausgeglichen werden. Im Beitrag werden Aggregate und Funktionen des ZF-Allradsystems beschrieben. Das betrachtete Fahrzeug ist mit einem Verteilergetriebe und eine Hinterachs-Quersperre ausgestattet. Das Verteilergetriebe A350DAC kann die Antriebsleistung zwischen Vorder- und Hinterachse des Fahrzeugs fahrzustandsabhängig bedarfsgerecht verteilen. Die Leistungsverteilung wird über eine elektromechanische Betätigungseinrichtung und eine nass laufende Lamellenkupplung gesteuert. Das Getriebe zeichnet sich dank des hohen Integrationsgrades durch seine Leistungsdichte und sein kompaktes Design aus. Mit der Hinterachsquersperre, die seit 2003 in verschiedenen Fahrzeugen in Serie ist, kann das Antriebsmoment stufenlos vom schnelleren zum langsameren Rad umgeleitet werden. Die Allradfunktionalität ist Teil einer Gesamtfahrzeugfunktionalität, die im Wesentlichen aus Längs-, Quer- und Vertikaldynamik besteht. Die Funktionen sind in verschiedenen Hierarchieebenen strukturiert. Hier hat sich eine Aufteilung in Stellfunktion, Steuer- und Regelfunktion sowie Sollwert als sinnvoll erweisen. Besonderer Wert wird auf systematische Strukturierung und Wiederverwendbarkeit von Modulen gelegt. Weitere Funktionsmöglichkeiten wie die Koordination von Aktivlenkung und Differenzialsperre sowie das Beeinflussen von Lastwechselreaktionen werden im Beitrag erläutert.
Allradantrieb. Elektronisch vernetzte Fahrzeugfunktion mit Längsverteiler und Quersperre
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 107 , 9 ; 710-717
2005
8 Seiten, 10 Bilder
Article (Journal)
German
Allradantrieb: elektronisch vernetzte Fahrzeugfunktion mit Laengsverteiler und Quersperre
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