Nach VO (EWG) Nr. 3821/85 soll ab Anfang 2006 ein digitaler Tachograph in alle neuen Nutzfahrzeuge größer als 3,5 t und in Busse mit mehr als 8 Sitzen eingebaut werden. Wesentliche Bestandteile des Systems sind die Fahrzeugeinheit mit einem Massenspeicher (365 Tage Speicherung von fahrer- und fahrzeugbezogenen Daten) und Tachographenkarten (Chipkarten) für Fahrer, Werkstatt, Unternehmen und Kontrolle. Im Massenspeicher werden Daten zur Identifikation, kryptografische Schlüssel, Fahrerdaten, Ereignisse, Aktivitäten der Fahrer (Lenk-, Arbeits-, Bereitschafts- Ruhezeiten), Geschwindigkeiten der letzten 24 h, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Kalibrierdaten und Ein- und Ausloggen von Unternehmen abgelegt. Die Chipkarten der Fahrer gelten 5 Jahre, mind. 28 Tage Aufzeichnung sind möglich, die Werkstattkarten gelten 1 Jahr (mit PIN Eingabe), Unternehmenskarten und Kontrollkarten gelten 5 Jahre. Zur Erlangung der Bauartgenehmigung sind ein Sicherheits-, ein Funktions- und ein Interoperabilitätszertifkat erforderlich. Das digitale Kontrollgerät besteht aus der Fahrzeugeinheit DTCO. DTCO tauscht Signale mit dem intelligenten Weg-/Geschwindigkeitsgeber KITAS aus. Das DTCO kann in den Radioschacht eingebaut werden. Die Tachographenkarten müssen die Normen IC PP und ES PP erfüllen, dazu die Standards ISO/IEC 7810 und ISO/IEC 7816. Papierbelege erstellt ein grafikfähiger und fahrzeugtauglicher Drucker. Die Ausdrucke müssen mind. 1 Jahr lesbar und identifizierbar sein. Für Herstellung und Einbau der Geräte gelten Sicherheitsanforderungen nach ITSEC Level E3. Einbringen der kryptografischen Schlüssel und Installation der Geräte müssen in entsprechend sicheren Umgebungen durchgeführt werden. In Deutschland erweitert sich die Nachprüfung der Tachographen nach § 75 StVZO um die Kontrolle des gesamten Tachographensystems auf gesetzeskonforme Installation.
Der digitale Tachograph
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 43 , 9 ; 204-208
2005
5 Seiten, 7 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
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